Auf der Wunschliste vieler Menschen steht eines ganz oben: ein schlanker Körper. Nicht nur, weil ein solcher dem Schönheitsideal unserer Zeit entspricht, sondern auch weil das Risiko für Krankheiten sinkt. Gleichzeitig führt ein sportlicher Körper meist zu mehr Energie, Beweglichkeit und Selbstvertrauen. Doch es gibt einen Haken: Abnehmen geht nicht von heute auf morgen. Meist reicht es nicht, einfach nur auf die Süßigkeiten abends vorm Fernseher zu verzichten. Umgekehrt erzielen auch jene Personen keine zufriedenstellenden Ergebnisse, die sich ausschließlich auf Sport konzentrieren und dabei die Ernährung links liegen lassen. Es geht um das große Ganze. Um Disziplin, ums Dranbleiben, um eine ganzheitliche Lebensstiländerung.
Für viele klingt das erst einmal abschreckend. Es muss doch raschere Wege geben, oder nicht? Forschungsteams weltweit tüfteln daher seit Jahren an medizinischen Lösungen. Eine davon nennt sich Ozempic. Aber was ist Ozempic genau, welche Nebenwirkungen können dabei auftreten und welche natürlichen, rezeptfreien Alternativen zum Abnehmen gibt es? Im Blogbeitrag liefern wir dir die Antworten.
Ozempic: Definition und Funktionsweise
Entwickelt wurde das verschreibungspflichtige Medikament ursprünglich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes. Denn es zügelt den Appetit und regt den Stoffwechsel an. Und genau wegen dieser Wirkungsweise ist Ozempic in den letzten Jahren als generelle Abnehm-Methode immer beliebter geworden. Die Folge: Nicht mehr nur Menschen, die an Diabetes leiden, greifen darauf zurück, sondern auch Personen, die ihr Gewicht aus anderen Gründen reduzieren wollen, darunter etliche Prominente. Sie bekommen Ozempic in der Regel einmal wöchentlich gespritzt. Der Wirkstoff reguliert den Insulinspiegel und sorgt dafür, dass sich der Magen langsamer leert – und damit weniger Nahrung nötig ist, um den Hunger zu stillen.
Die Rolle des Hormons GLP-1
Unser Körper verfügt über das natürliche Peptidhormon Glucagon-like Peptide-1, kurz GLP-1 genannt. Dieses wird im Darm freigesetzt, sobald du etwas isst. In weiterer Folge steuert es den Blutzuckerspiegel, hemmt den Appetit und führt zu einem längeren Sättigungsgefühl – ideale Bedingungen fürs Abnehmen. Und genau diesen Mechanismus macht sich Ozempic zunutze: Das Medikament enthält eine synthetische Verbindung, welche das natürliche Hormon GLP-1 nachahmt und damit all seine Vorteile vereint. So wird auf künstliche Weise der Stoffwechsel angeregt, ein Gleichgewicht aus Insulin und Glukagon, seinem Gegenspieler, entsteht. Du profitierst also von einem regulierten Blutzuckerspiegel und hast weniger Hunger.
Nebenwirkungen und Risiken von Ozempic
Klingt fast zu schön, um wahr zu sein, oder? Nun ja, obwohl Ozempic als sicheres Medikament gilt, birgt es auch einige Risiken:
- Nebenwirkungen: Betroffene berichten von Übelkeit, Durchfall und Magenbeschwerden.
- Fehlende Langzeitstudien: Zu langfristigen Auswirkungen gibt es aktuell noch wenige Erkenntnisse – daran wird nach wie vor geforscht.
- Abhängigkeit: Manche Nutzer nahmen nach dem Absetzen von Ozempic erneut rasch an Gewicht zu. Das deutet daraufhin, dass die Abnehmspritze nur funktioniert, wenn sie dauerhaft zum Einsatz kommt.
Natürliche Alternativen zu Ozempic
Die Nachfrage nach dem Medikament steigt. Daneben suchen immer mehr Menschen nach natürlichen Alternativen zu Ozempic, die zum einen rezeptfrei sind, zum anderen keine Nebenwirkungen verursachen. Nachhaltige und ganzheitliche Ansätze zum Abnehmen haben auch den Vorteil, dass sie die elementaren Prozesse des Körpers berücksichtigen und auf die Ursachen einwirken, anstatt nur die Symptome zu bekämpfen. Welche natürlichen Alternativen zu Ozempic gibt es nun? Wir stellen dir im Folgenden ein paar davon vor.
#1 Gesunde Ernährung
Die Ernährung spielt beim Abnehmen eine große Rolle – integriere vor allem Lebensmittel in deinen Speiseplan, die die GLP-1-Produktion auf natürliche Weise unterstützen. Dazu gehören:
- Ballaststoffe: Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und Gemüse verlangsamen deine Verdauung und machen dich länger satt.
- Proteine: Tofu, Seitan, Mageres Fleisch, Fisch, Eier, Nüsse, griechischer Joghurt oder Hüttenkäse können die GLP-1-Ausschüttung stimulieren und die Verdauung unterstützen.
- Gesunde Fette: Avocados, Nüsse, Fisch und Olivenöl helfen, den Appetit sowie den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
- Bitterstoffe: Chicorée, Artischocken, Spinat oder Mangold wirken sich positiv auf die GLP-1-Produktion aus.
Zusätzlich kannst du Intervallfasten ausprobieren. Es mobilisiert die GLP-1-Ausschüttung ebenso und harmonisiert den Insulinspiegel.
Eine weitere Möglichkeit, um das Sättigungsgefühl zu fördern, ist es, vor den Mahlzeiten ein Glas Wasser zu trinken.
#2 Bewegung
Physische Aktivität gilt seit eh und je als eines der wirksamsten Mittel, um das Gewicht langfristig zu halten und den Körper bei all seinen Prozessen optimal zu unterstützen. Am besten ist es, wenn du dabei Ausdauer- mit Krafttraining kombinierst. Zu den wichtigsten Vorteilen regelmäßiger Bewegung zählen:
- Kann dem Körper dabei helfen, Insulin besser einzusetzen
- Kann den Energieverbrauch erhöhen
- Kann die Fettverbrennung unterstützen.
- Kann Heißhunger reduzieren
- Kann den Appetit zügeln.
- Kann dabei helfen, die fettfreie Muskelmasse zu bewahren
- Kann den Stoffwechsel positiv beeinflussen.
- Kann Stress und Angstzustände eindämmen.
#3 Achtsamkeit
Ein wichtiger Baustein dabei ist auch Achtsamkeit. Wenn du langsam und ohne Ablenkungen isst, behältst du den Überblick über deine Portionsgrößen und unterstützt so deine Verdauung. Außerdem nimmst du auf diese Art und Weise alle Geschmäcker besser wahr und erlebst Nahrung als etwas, das nicht nur deinen Hunger stillt, sondern Freude und Genuss verspricht. Achtsamkeit hilft zudem dabei, die Ursachen für emotionales Essen zu erkennen und Alternativen zu finden, die nicht mit Lebensmitteln zu tun haben. Es verbessert daher deine Beziehung zu Ernährung und du lernst, stärker auf die körperlichen Signale von Hunger und Sättigung zu achten.
#4 Effektive Darmbakterien
Auch Probiotika können beim Abnehmen helfen. Die lebenden Mikroorganismen wirken im Darm und produzieren dabei auf Basis von löslichen Ballaststoffen unter anderem kurzkettige Fettsäuren wie Propionat. Grundlagenstudien zeigen wiederum, dass Propionat im Darm an den Rezeptor FFA2 andocken kann, wodurch GLP-1 ausgeschüttet wird. Somit stimmt die Zufuhr bestimmter Bakterien zur Förderung der Gewichtsabnahme zum Teil mit dem als Ozempic bekannten Wirkstoff GLP-1 überein. In Summe können Probiotika den Glukosestoffwechsel positiv beeinflussen, die Insulinsensitivität steigern und Entzündungen reduzieren.
#5 Wirksame Nahrungsergänzungsmittel ergänzen
Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel können ebenso beim Abnehmen unterstützen:
- Berberin: kann Blutzuckerspitzen reduzieren und beim Abnehmen helfen
- Curcumin: kann den Fettabbau fördern und die Verdauung anregen
- Omega-3: kann den Muskelaufbau stärken und die Fettverbrennung intensivieren
- Magnesium: kann deinen Stoffwechsel verbessern und dich wacher machen
- Grüntee-Extrakt: kann den Energieverbrauch des Körpers erhöhen und somit den Stoffwechsel anregen
Fazit: Mit natürlichen Alternativen zu Ozempic langfristige Erfolge erzielen
Ein kleiner Pieks, nur einmal pro Woche, und alle Sorgen um das eigene Körpergewicht sind weggeblasen – zugegeben: Es klingt verlockend. Doch Ozempic kann auch etliche Nebenwirkungen verursachen und es fehlen Langzeitstudien zu diesem Medikament. Die gute Nachricht: Du brauchst das Arzneimittel gar nicht – es gibt natürliche Alternativen zu Ozempic, mit denen du dein Gewicht effektiv reduzieren kannst und langfristig hältst. Dabei geht es vor allem um den perfekten Mix aus ausgewogener Ernährung, viel Bewegung und einem achtsamen, gesunden Lebensstil. Optimal dabei unterstützen können Probiotika und andere Nahrungsergänzungsmittel.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Ozempic:
Für Menschen mit Diabetes-Typ-2 gibt es noch andere synthetische Medikamente. Dazu zählen Wegovy, welches den gleichen Wirkstoff verwendet, Mounjaro, welches Tirzepatid enthält, sowie Saxenda, welches auf Liraglutid zurückgreift. Es gibt allerdings auch natürliche Wege, um abzunehmen: Setze dabei vor allem auf eine ballaststoff- und proteinreiche Ernährung, regelmäßige Bewegung und achtsames Essen. Zusätzlich können Probiotika und andere Nahrungsergänzungsmittel unterstützen.
Wenn man Ozempic absetzt, kann es sein, dass das verlorene Gewicht rasch wieder zurückkehrt, der Appetit erneut steigt sowie der Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellt. Eventuell verlangsamt sich der Stoffwechsel, was zu einer erneuten Gewichtszunahme führen kann.
Wer auf natürliche Alternativen zu Ozempic setzt, benötigt kein Rezept und umgeht jene Nebenwirkungen, die mit diesem Arzneimittel in Verbindung stehen. Nachhaltige und ganzheitliche Ansätze zum Abnehmen berücksichtigen zudem die natürlichen Prozesse des Körpers, wirken auf die Ursachen, nicht nur auf die Symptome und sind in der Regel von langfristigem Erfolg gekrönt.
Einige Lebensmittel können ähnlich wie Abnehmspritzen wirken, indem sie dabei helfen, den Blutzucker zu regulieren und das Sättigungsgefühl zu erhöhen. Dazu zählen ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte und Gemüse sowie Proteine, die in magerem Fleisch, Fisch, Eiern, Nüssen, griechischem Joghurt oder Hüttenkäse enthalten sind. Auch gesunde Fette und Bitterstoffe bieten sich an.
Eine natürliche Alternative zu Ozempic, die in der Regel langfristig und nachhaltig wirkt, ist das Ändern des Lebensstils. Setze auf eine gesunde, ballaststoff- und proteinreiche Ernährung, achtsames Essen und regelmäßige Bewegung. Ergänzend dazu kannst du Probiotika und verschiedene Nahrungsergänzungsmittel nehmen.
Diabetesmedikamente wie Insulin oder Sulfonylharnstoffe sollten nicht gleichzeitig mit Ozempic verwendet werden, da sie das Risiko einer Unterzuckerung erhöhen können. Streiche zudem verarbeitete Lebensmittel mit hohem Fett-, Zucker- und Salzgehalt aus deinem Speiseplan, um Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden zu vermeiden.
Bestimmte Supplemente können während einer Ozempic-Behandlung sinnvoll sein, um unerwünschte Nebenwirkungen einzudämmen. Dazu zählen neben einer ballaststoff- und proteinreichen Ernährung Vitamin B12, Calcium und Vitamin D.
Es dauert in der Regel ein bis zwei Tage, bis die stärkste Wirkung erreicht wird. Nach sieben Tagen befindet sich noch etwa die Hälfte des Wirkstoffs im Körper, nach zirka zwei Monaten ist davon nichts mehr im Organismus übrig. Deswegen wird Ozempic in der Regel kontinuierlich in bestimmten Zeitabständen gespritzt.
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