Echinacea (Sonnenhut) ist ein Korbblütler, der voller Flower-Power steckt. Bereits die Urvölker Nordamerikas wussten um die heilsame Wirkung der dort heimischen Wildpflanze. Mittlerweile hat sich die immunstärkende Blume auch in unseren Breiten einen Namen gemacht. Entdecken Sie mit uns heute die farbenprächtige Heilpflanze Echinacea.
Was ist Echinacea?
Echinacea, auch Sonnenhut genannt, ist eine krautige, mehrjährige Pflanze, die wegen ihrer Farbenpracht zu einer der beliebtesten Blütenstauden in unseren Gärten zählt. Der botanische Name, Echinacea, leitet sich vom altgriechischen Wort für Seeigel (echinos) ab und spielt hierbei auf den Blütenkorb der Pflanze an, der an einen kleinen zusammengerollten Igel erinnert. Auch der deutsche Name Sonnenhut kommt nicht von ungefähr. So wird der Blütenkorb während der Blütezeit – Sonnenhut gleich – von prächtigen Zungenblüten umrandet, die je nach Art von hellstem Rosa bis ins dunkle Purpur brillieren.
Herkunft
Echinacea stammt ursprünglich aus dem östlichen und zentralen Nordamerika. Bei den indigenen Stämmen zählte der Korbblütler zu eine der wichtigsten Heilpflanzen, die sie unter anderem als Schmerzmittel, bei Wunden und Infekten einsetzten.
In Europa war Echinacea bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts lediglich als Zierpflanze bekannt. Erst nach und nach setzte sich auch bei uns das Wissen um ihre wertvolle „Flower-Power“ durch. Mittlerweile wird Echinacea auch in Europa als ein pflanzliches Heilmittel angebaut.
Welches ist das bestes Echinacea unter den verschiedenen Varianten?
Von den zahlreichen Arten der Gattung Echinacea werden heutzutage hauptsächlich folgende drei heilkundlich genutzt:
- Roter Sonnenhut (Echinacea purpurea)
- Schmalblättriger Sonnenhut (Echinacea angustifolia)
- Bleicher Sonnenhut (Echinacea pallida)
In der Pflanzenheilkunde hat sich jedoch vor allem der rote Sonnenhut durchgesetzt.
Inhaltsstoffe
Echinacea verdankt ihre Flower-Power nicht nur einer Einzelsubstanz, sondern sie ist das Zusammenspiel unterschiedlichster Inhaltsstoffe. Zu den Interessantesten unter ihnen zählen Alkamide, Kaffeesäure-Abkömmlinge (Cichoriensäure), Polyacetylene und Antioxidantien wie Flavonoide. In den letzten Jahren hat sich die Forschung vor allem auf die enthaltenen Alkamide fokussiert, die über immunmodulatorische und entzündungshemmende Eigenschaften verfügen und für die Pflanzen-spezifische Wirkung eine große Rolle zu spielen scheinen.
Wirkung & Anwendungsgebiete
Echinacea stärkt das Immunsystem
Heutzutage gilt Echinacea als einer der beliebtesten Vertreter unter den immunstärkenden Heilpflanzen. Laborversuche zeigen, dass der Korbblütler sowohl Viren als auch Pilze und Bakterien bekämpfen können. Außerdem ließen sich für Echinacea immunanregende und antientzündliche Eigenschaften sowie eine regulierende Wirkung auf die Botenstoffe des Immunsystems nachweisen.
Erst 2024 erschien eine Humanstudie, in der 80 Freiwillige 8 Wochen lang entweder 200 mg Echinacea-Extrakt oder ein Placebo einnahmen. Nach Beendigung der Einnahme zeigte sich in der Gruppe, die Echinacea bekam, eine Steigerung der Abwehrkräfte. Dementsprechend kann Echinacea gerade in der Erkältungssaison präventiv empfohlen werden sowie zur Anwendung bei Schnupfen, Halsschmerzen, grippalen Infekten und dergleichen.
Echinacea auch bei COVID-19 möglicherweise hilfreich
Echinacea könnte sich durch ihre immunmodulierenden Eigenschaften möglicherweise positiv bei einer Corona-Erkrankung auswirken. Zwar gibt es derzeit keine aussagekräftigen Ergebnisse über ihre therapeutischen Effekte bei COVID-19 bzw. einem Zytokinsturm, aber die vorliegenden Forschungsergebnisse über den Einfluss der Pflanze auf den Zytokinspiegel legen nahe, dass weitere klinische Studien mit COVID-19-Patienten durchaus gerechtfertigt sein könnten.
Echinacea möglicherweise auch für die Psyche heilsam
Echinacea scheint sich nicht nur auf die Schlagkraft des Immunsystems auszuwirken. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass der Korbblütler auch psychisch „heilsam“ sein könnte. So zeigen Studien, dass Alkamide, Kaffeesäure und Rosmarinsäure Ängste lindern könnten. Um eine definitive Aussage treffen zu können, ist jedoch noch weiterführende Forschung nötig.
Hat der Sonnenhut Nebenwirkungen?
Sonnenhut ist in der Regel gut verträglich. In seltenen Fällen kann er jedoch zu Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen und Schwindel führen.
Wer sollte auf Echinacea verzichten?
Echinacea sollte von Menschen, die an einer Autoimmunerkrankung leiden, nicht angewendet werden. Auch kleinere Kinder, Schwangere, Stillende sowie Personen mit einer Allergie gegen Korbblütler (z.B. Kamille) sollten auf Echinacea sicherheitshalber verzichten.
Einnahme von Echinacea Nahrungsergänzungsmitteln
Dosierung: Wie viel Echinacea am Tag?
Durch die unterschiedlichen Zusammensetzungen und Darreichungsarten (z.B. Extrakt, Saft, Tee) sollte man sich bei Echinacea bei Dosierungsfragen an die Empfehlungen des Herstellers halten.
Wie und wie oft nimmt man Echinacea ein?
Echinacea kann entweder vorbeugend oder bei den ersten Anzeichen einer Erkältung verwendet werden. Beim Einnahmemodus sollte hierbei am besten die Empfehlungen des Herstellers befolgt werden.
Wie lange kann man Echinacea einnehmen?
Echinacea ist zur zusätzlichen Zufuhr in geringen Mengen für eine dauerhafte Anwendung geeignet. Bei der gezielten Einnahme höherer Dosierungen über 8 Wochen hinweg ist eine ärztliche Abklärung empfehlenswert.
Darreichungsformen von Echinacea: Tabletten, flüssiger Extrakt, Kapseln, Saft & Co.
Echinacea gibt es in vielen Darreichungsformen am Markt. Zu den wichtigsten zählen:
- Tabletten und Kapseln: Echinacea-Kapseln und -Tabletten sind in ihrer Einnahme hygienisch, praktisch und dabei punktgenau dosiert. Während Tabletten produktionsbedingt Zusatzstoffe enthalten, kann bei der Kapselherstellung auf unnötige Hilfsstoffe verzichtet werden.
- Lutschtabletten: Echinacea-Lutschtabletten kommen in der Regel bei Halsschmerzen zum Einsatz. Leider sind diese häufig auch mit etlichen Zusatzstoffen gespickt.
- Flüssigextrakte und Säfte: Flüssige Echinacea-Produkte können entweder pur oder verdünnt eingenommen werden. Diese Varianten treffen jedoch nicht immer „jedermanns“ Geschmack. Zudem ist auch hier ein Blick auf die Zusatzstoffliste ratsam.
- Salben und Cremen: Äußerliche Anwendungen kommen in erster Linie bei Wunden und Hautproblemen zum Einsatz.
Echinacea kombinieren
Frei nach dem Motto „Lieber gemeinsam, statt einsam“ kann die Wirkung von Echinacea mit weiteren Mikronährstoffen und Pflanzenextrakten abgerundet oder sogar verstärkt werden. Ein „perfect Match“ ist hierbei die Kombination von Echinacea mit Immun-Nährstoffen, zu denen u.a. Vitamin C, Vitamin D, Selen oder auch Zink zählen. Da oxidativer Stress die Immunabwehr herabsetzen kann, gelten auch Antioxidantien, wie z.B. Kupfer, Mangan, Vitamin E und Vitamin B2, als perfekte Echinacea-Partner.
Weitere Schützenhilfe kann sich Echinacea auch aus den eigenen Reihen, den Heilpflanzen, erwarten. So ziehen bewährte immunstärkende Extrakte aus Zistrose, Eukalyptus und Astragalus mit Echinacea an einem Strang und machen sich gemeinsam für die Unterstützung der Abwehrkräfte stark.
Produkt-Tipp speziell für Sportler:innen:
Echinacea in der Schwangerschaft & Stillzeit
Echinacea leistet unseren Abwehrkräften auf natürliche Weise Rückendeckung. In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte jedoch auf die „Immun-Kraft“ der Blume verzichtet werden, da für die Verwendung in diesen Lebensphasen ausführliche Sicherheitsstudien fehlen.
Echinacea für Kinder
Kinder leiden häufiger an Erkältungskrankheiten als Erwachsene. Schließlich ist ihr Immunsystem noch unerfahren und durch die vielen Sozialkontakte in Kindergärten, Schulen und Co gefordert. Da Schnupfen in der Regel harmlos, aber dennoch mühsam ist, machen sich viele Eltern auf die Suche nach natürlichen Mitteln, die die kindlichen Abwehrkräfte stärken. Ein potentieller Kandidat hierfür ist einmal mehr Echinacea. Eltern, die bei ihren Kindern eine Einnahme in Betracht ziehen, sollten im Vorfeld ärztliche Rücksprache halten. In Kleinkindalter sollte jedoch auf die Einnahme von Echinacea verzichtet werden.
Fazit: Gegen Schnupfen und Erkältungen ist ein „Kraut“ gewachsen! Das wussten bereits die indigenen Völker Nordamerikas. Präparate, die auf die bewährte Pflanzenkraft der Echinacea zurückgreifen, sollten deshalb gerade in der Erkältungssaison in keiner guten Hausapotheke fehlen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Echinacea
Studien legen nahe, dass Echinacea bei Erkältungskrankheiten hilfreich ist, indem es die typischen Beschwerden abmildert und sogar schneller verschwinden lässt.
Echinacea ist in der Regel gut verträglich. Nur in seltenen Fällen kann er zu Verdauungsproblemen, Kopfschmerzen und Schwindel führen. Zudem können bei Menschen, die an einer Korbblütler-Allergie leiden, allergische Beschwerden auftreten.
Echinacea darf nicht in der Schwangerschaft, Stillzeit oder von Kleinkindern angewendet werden. Zudem sollten auch Menschen mit einer Autoimmunerkrankung, Korbblütler-Allergie oder einem geschwächten Immunsystem auf Echinacea verzichten.
Echinacea ist für Menschen und Tiere weder giftig noch gefährlich (Ausnahme: Allergiker).
Echinacea kann präventiv verwendet vor Erkältungskrankheiten schützen, therapeutisch eingenommen Erkältungskrankheiten lindern oder schneller verschwinden lassen.
Zwischen Echinacea und Sonnenhut gibt es keinen Unterschied. Echinacea ist lediglich der botanische Gattungsname des Sonnenhuts.
Studien
Lee, S.-K. et al. 2024. A randomized, double-blind, placebo-controlled study on immune improvement effects of ethanolic extract of Echinacea purpurea (L.) Moench in Korean adults. Phytother Res. 2024 Jul;38(7):3645-3659. doi: 10.1002/ptr.8224. Epub 2024 May 14. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38743584/
Catanzaro, M. et al. 2018. Immunomodulators Inspired by Nature: A Review on Curcumin and Echinacea. Molecules. 2018 Oct 26;23(11):2778. doi: 10.3390/molecules23112778 https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6278270/
Haller, J. et al. 2010. The effect of Echinacea preparations in three laboratory tests of anxiety: comparison with chlordiazepoxide. Phytother Res. 2010 Nov;24(11):1605-13. doi: 10.1002/ptr.3181. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21031616/
Haller, J. et al. 2013. The anxiolytic potential and psychotropic side effects of an echinacea preparation in laboratory animals and healthy volunteers. Phytother Res. 2013 Jan;27(1):54-61. doi: 10.1002/ptr.4677. Epub 2012 Mar 26. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22451347/
David, S. et al. 2019. Echinacea for the prevention and treatment of upper respiratory tract infections: A systematic review and meta-analysis. Complementary therapies in medicine, 44, 18-26. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31126553/
BIOGENA Mikronährstoffcoach: https://www.mikronaehrstoffcoach.com/de/at/indikationen/indication.allgemeine-immunschwaeche-rezidivierende-infekte.html Zugriff , 10.12.2024.