Vitamine, Mineralstoffe und Co

Vitamin E: Wirkung, Tagesbedarf & Quellen

Camilla Freinek
von Camilla Freinek, BSc MSc
am 14.08.2024
Kletterer gut versorgt mit Vitamin E

Vitamin E ist ein starkes Antioxidans, das als wahrer Schutzengel für unsere Zellen fungiert. Es spielt eine zentrale Rolle im Kampf gegen freie Radikale – instabile Moleküle, die unsere Zellen schädigen können und mit einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht werden. Als fettlösliches Vitamin schützt Vitamin E die Zellmembranen und trägt somit zur Aufrechterhaltung der Zellstruktur bei. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Vitamin, und warum ist es so entscheidend für unsere Gesundheit? BIOGENA beleuchtet die vielfältigen Vorteile für unseren Körper, seine verschiedenen Quellen und die optimale Einnahme von Vitamin E.

Definition: Was ist Vitamin E?

Vitamin E ist eine Gruppe von fettlöslichen Verbindungen, die als starke Antioxidantien im Körper wirken. Diese Verbindungen setzen sich hauptsächlich aus Tocopherolen und Tocotrienolen zusammen, wobei alpha-Tocopherol die biologisch aktivste Form ist und am häufigsten vorkommt.

Insgesamt gibt es acht Vitamin-E-Formen:

  • α-Tocopherol
  • β-Tocopherol
  • γ-Tocopherol
  • δ-Tocopherol
  • α-Tocotrienol
  • β-Tocotrienol
  • γ-Tocotrienol
  • δ-Tocotrienol

Vorkommen: Lebensmittel mit hohem Vitamin E Gehalt

Vitamin E ist in einer Vielzahl von Lebensmitteln enthalten, insbesondere in pflanzlichen Ölen, Nüssen, Samen und grünem Blattgemüse. Hier sind einige der besten natürlichen Quellen für Vitamin E:

Lebensmittel

Beispiele

Pflanzliche Öle

Weizenkeimöl

Sonnenblumenöl

Olivenöl

Nüsse und Samen

Mandeln

Haselnüsse

Sonnenblumenkerne

Gemüse

Grünes Blattgemüse wie Spinat und Mangold

Kichererbsen

Süßkartoffeln

Paprika

Früchte

Avocado

Kiwi

Fisch

Lachs

Forelle

Vollkornprodukte

Vollkornbrot

Haferflocken

In Fällen, in denen die Ernährung nicht ausreichend Vitamin E liefert, können Nahrungsergänzungsmittel eine wertvolle Unterstützung bieten.

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Wirkung von Vitamin E im Körper

Antioxidantien wie Vitamin E spielen eine entscheidende Rolle im Schutz der Zellen vor oxidativem Stress. Dieser Stress entsteht durch freie Radikale, instabile Moleküle, die durch normale Stoffwechselprozesse sowie durch Umweltfaktoren wie UV-Strahlung, Umweltverschmutzung und Rauchen entstehen. Freie Radikale können die Zellmembranen, Proteine und DNA schädigen, was zu vorzeitiger Zellalterung beitragen kann und die Entstehung verschiedener Krankheiten begünstigt. Durch seine antioxidativen Eigenschaften hilft Vitamin E, diese freien Radikale zu neutralisieren und somit die Zellstrukturen zu schützen.

Darüber hinaus unterstützt es das Immunsystem, indem es die Funktion der Immunzellen verbessert. Das hilft, die Abwehrkräfte des Körpers gegen Infektionen zu stärken und Entzündungen zu reduzieren.

Vitamin E unterstützt auch die Augengesundheit, indem es die Augen vor oxidativen Schäden schützt, die zu altersbedingten Erkrankungen wie der Makuladegeneration führen können. Es trägt dazu bei, die Gesundheit der Netzhaut zu erhalten und das Sehvermögen zu schützen.

Durch seine antioxidativen Eigenschaften trägt Vitamin E zur Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems bei. Es hilft, die Oxidation von LDL-Cholesterin zu verhindern, was wiederum das Risiko von Arteriosklerose und Herzerkrankungen verringern kann.

Vitamin E hilft auch bei der Regulierung des Hormonhaushalts und kann somit Symptome von PMS (Prämenstruelles Syndrom) lindern. Es kann dazu beitragen, den Menstruationszyklus zu stabilisieren und die Linderung von Hitzewallungen in den Wechseljahren unterstützen.

Vitamin E trägt zudem zur Verhinderung von Blutgerinnseln bei, indem es die Blutplättchenaggregation reduziert. Dies fördert die Durchblutung und kann das Risiko von Thrombosen und Schlaganfällen senken.

Vitamin E spielt auch eine Rolle bei der Regulierung von Genexpression und Zellkommunikation. Es beeinflusst die Aktivität bestimmter Enzyme und trägt zur Aufrechterhaltung der Zellintegrität bei.

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Vitamin-E-Tagesbedarf: Wie viel brauchen wir?

Der tägliche Bedarf an Vitamin E variiert je nach Alter, Geschlecht und Lebensumständen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt folgende Empfehlungen für die tägliche Aufnahme von Vitamin E:

  • Säuglinge und Kleinkinder:
    • 0 bis 4 Monate: 3 mg/Tag
    • 4 bis 12 Monate: 4 mg/Tag
  • Kinder:
    • 1 bis 4 Jahre: 5-6 mg/Tag
    • 4 bis 7 Jahre: 8 mg/Tag
    • 7 bis 10 Jahre: 9-10 mg/Tag
    •  10 bis 13 Jahre: 11-13 mg/Tag
    • 13 bis 15 Jahre: 12-14 mg/Tag
  • Jugendliche und Erwachsene:
    • Buben und Männer ab 15 Jahren: 14-15 mg/Tag
    • Mädchen und Frauen ab 15 Jahren: 12 mg/Tag
  • Schwangere: 13 mg/Tag
  • Stillende: 17 mg/Tag

Vitamin-E-Mangel: Folgen von zu wenig Vitamin E

Ein Vitamin-E-Mangel kommt eher selten vor, da das Vitamin in der Regel in ausreichenden Mengen über die Nahrung aufgenommen wird. Zudem wird es im Fettgewebe gespeichert und nicht einfach ausgeschieden.

Sollte tatsächlich ein Mangel an Vitamin E vorliegen, kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen kommen, einschließlich neurologischer Störungen wie Neuropathie und Ataxie, Muskelschwäche und einem geschwächten Immunsystem.

Gefährdet hierfür sind Menschen mit Erkrankungen, die die Fettaufnahme beeinträchtigen – dazu zählen unter anderem chronische Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse, das Kurzdarmsyndrom, Glutenunverträglichkeit und Darmerkrankungen.

Überdosierung Vitamin E: Wie viel ist zu viel?

Obwohl Vitamin E ein essentieller Nährstoff ist, kann eine übermäßige Zufuhr durch Nahrungsergänzungsmittel zu gesundheitlichen Problemen führen. Da Vitamin E fettlöslich ist, wird es im Körper gespeichert und nicht so leicht ausgeschieden wie wasserlösliche Vitamine. Die tolerierbare obere Aufnahmemenge (UL) für Vitamin E, die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und anderen Gesundheitsorganisationen festgelegt wurde, beträgt für Erwachsene 300 mg pro Tag. Diese Grenze liegt deutlich über dem empfohlenen Tagesbedarf und bezieht sich auf die Gesamtzufuhr aus Nahrung und Nahrungsergänzungsmitteln.

Vitamin E in der Schwangerschaft und bei Kinderwunsch

Vitamin E spielt eine wichtige Rolle während der Schwangerschaft und bei Frauen mit Kinderwunsch.

Das Vitamin trägt zur Gesundheit der Zellmembranen, des Immunsystems und zur Bekämpfung von oxidativem Stress bei, was besonders während der Schwangerschaft von Bedeutung ist, da der Körper erhöhten Belastungen ausgesetzt ist.

Für Frauen mit Kinderwunsch ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin E ebenfalls wichtig, da es die Gesundheit der Eizellen und die Reproduktionsfähigkeit unterstützen kann. Antioxidantien wie Vitamin E tragen dazu bei, die Zellen vor Schäden durch freie Radikale zu schützen, was für die Erhaltung einer guten Fruchtbarkeit entscheidend ist.

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Vitamin E supplementieren

Die Supplementierung von Vitamin E kann insbesondere dann sinnvoll sein, wenn die tägliche Aufnahme über die Ernährung nicht ausreicht, etwa bei bestimmten gesundheitlichen Bedingungen oder bei besonderem Bedarf, wie während der Schwangerschaft. Durchdachte Mikronährstoff-Kombinationen, die für die Zeit während Kinderwunsch, Schwangerschaft und Stillzeit konzipiert wurden, enthalten die empfohlene Menge Vitamin E. Für andere Indikationen kann Vitamin E – als D-Alpha-Tocopherol oder in natürlicher Form als Spektrum aller 8 Vitamin-E-Formen – in höherer Dosierung in Betracht gezogen werden.

Häufig gestellte Fragen zu Vitamin E:

Tocopherole sind eine Gruppe von fettlöslichen Verbindungen, die als Formen von Vitamin E fungieren. Sie wirken als starke Antioxidantien, die die Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützen. Es gibt vier Haupttypen von Tocopherolen: alpha-, beta-, gamma- und delta-Tocopherol, wobei alpha-Tocopherol die biologisch aktivste und am häufigsten vorkommende Form ist.

Vitamin E ist ein starkes Antioxidans, das die Zellen vor Schäden durch freie Radikale schützt. Es unterstützt die Gesundheit der Haut, fördert die Immunfunktion, schützt die Augen, trägt zur Herz-Kreislauf-Gesundheit bei und spielt eine Rolle bei der Regulierung des Hormonhaushalts. Zudem hilft es, die Zellmembranen zu stabilisieren und die allgemeine Zellfunktion zu unterstützen.

Man sollte Vitamin E zu sich nehmen, wenn die Aufnahme über die Ernährung nicht ausreicht, etwa bei bestimmten Mangelzuständen, erhöhtem Bedarf oder bei Krankheiten, die die Fettaufnahme beeinträchtigen. Es ist am besten, Vitamin E-Präparate zu den Mahlzeiten einzunehmen, da es fettlöslich ist und zusammen mit Nahrungsfetten besser aufgenommen wird.

Der empfohlene Tagesbedarf an Vitamin E variiert je nach Alter und Geschlecht. Für Erwachsene beträgt die Empfehlung:

  • Männer: 15 mg/Tag
  • Frauen: 12 mg/Tag
  • Schwangere: 13 mg/Tag
  • Stillende: 17 mg/Tag

Weiterführende Literatur:

Jiang, Q. 2014. Natural forms of vitamin E: metabolism, antioxidant and anti-inflammatory activities and their role in disease prevention and therapy. Free Radic Biol Med. 72:76–90.

Peh, H. Y. et al. 2016. Vitamin E therapy beyond cancer: Tocopherol versus tocotrienol. Pharmacol Ther. 162:152–69.

Wallert, M. et al. 2019. Gastrointestinal tract – central role for vitamin E deficiency. PHARMAKON. 7(2):118–24.

Shen, L., Ji, H.-F. 2012. Vitamin E: supplement versus diet in neurodegenerative diseases. Trends Mol Med. 18(8):443–5.

Maruyama, K., Iso, H. 2014. Chapter 21: Overview of the Role of Antioxidant Vitamins as Protection Against Cardiovascular Disease: Implications for Aging. In: Aging – Oxidative Stress and Dietary Antioxidants. Academic Press. p. 213–24.

Loffredo, L. et al. 2015. Supplementation with vitamin E alone is associated with reduced myocardial infarction: a meta-analysis. Nutr Metab Cardiovasc Dis. 25(4):354–63.

Preedy, V. R. (Hrsg.) 2014. Cancer: Oxidative Stress and Dietary Antioxidants. Academic Press.

Pekmezci, D. 2011. Vitamin E and Immunity. Vitam Horm. 86:179–215.

Lewis, E. D. et al 2019. Regulatory role of vitamin E in the immune system and inflammation. IUBMB Life. 71(4):487–94.

Hajizadeh, K. et al. 2019. Effect of vitamin E on severity and duration of cyclic mastalgia: A systematic review and meta-analysis. Complement Ther Med. 44:1–8.

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