„Nimmst du’s schon, oder überlegst du noch?“ Immer mehr Menschen entdecken Kollagen für sich und ihren Körper. Und immer mehr setzen sich intensiver mit diesem Vitalstoff auseinander – und stoßen irgendwann auf sie: die verschiedenen Kollagen-Typen. Einer davon nennt sich Typ 1. Und ja, die Vermutung liegt nahe, es handele sich dabei um den wichtigsten der drei, den Alpha-Typen unter den Kollagenen sozusagen. Aber ganz so einfach ist es nicht. Wir haben daher alles Wichtige über Kollagen Typ 1, seine Wirkung, Vorkommen und Vorteile für dich zusammengefasst.
Kollagen Typ 1: Was ist das überhaupt?
Kollagen Typ 1 ist die häufigste und wichtigste Form von Kollagen im menschlichen Körper. Es macht etwa 90 % des gesamten Kollagens aus und ist ein zentraler Bestandteil von Haut, Knochen, Sehnen, Bändern und Bindegewebe.
- Struktur: Kollagen Typ 1 besteht aus langen, starken Faserstrukturen, die für die Stabilität und Festigkeit von Geweben verantwortlich sind.
- Funktion: Es gibt dem Gewebe Stabilität und Widerstandsfähigkeit gegen Zug- und Dehnkräfte. Ohne Kollagen Typ 1 würde die Haut schlaff werden, Knochen wären weniger stabil, und Gelenke könnten weniger beweglich sein.
Da der Körper mit dem Alter die Fähigkeit verliert, Kollagen in ausreichender Menge zu produzieren, führt dies oft zu sichtbaren Alterserscheinungen wie Faltenbildung, schlaffer Haut oder Gelenkproblemen. Aus diesem Grund greifen viele Menschen zu Kollagen-Supplements, um das körpereigene Kollagen zu unterstützen und die Hautelastizität sowie die Gelenkgesundheit zu fördern.
Was wirkt besser – Kollagen Typ 1, Typ 2 oder Typ 3?
Klingt vielversprechend, oder? Aber was ist dann mit den anderen bekannten Typen 2 und 3? Braucht es die überhaupt? Und was wirkt besser – Kollagen Typ 1, Typ 2 oder Typ 3? Die Antwort lautet: Es kommt darauf an, wie die einzelnen Kollagen-Typen zusammengesetzt sind.
Typ 1 und Typ 3 sind beide in der Haut enthalten, lediglich die genaue Struktur unterscheidet sich etwas, denn Typ 3 ist generell dichter gepackt. Da Kollagen bei der Verarbeitung aber ohnehin aufgespalten (hydrolysiert) wird, unterscheiden sich Typ 1 und Typ 3 im Hinblick auf ihre Effekte nicht.
Typ 2 ist strukturell ebenfalls ähnlich – da es aber in Gelenken vorkommt, enthält es teilweise auch Chondroitinsulfat und Hyaluronsäure. Aus diesem Grund wird Typ 2 oft für Gelenksbeschwerden empfohlen. Tatsache ist aber, dass die Menge an Chondroitinsulfat und Hyaluronsäure nicht allzu groß ist und je nach Präparat auch erheblich schwanken kann. Daher ist es besser, auf ein reines Kollagen zu setzen und die Gelenksbestandteile Chondroitinsulfat, Glucosaminsulfat und Hyaluronsäure zusätzlich zu ergänzen. Egal ob es also um Haut oder Gelenke geht – mit Typ 1 Kollagen bist du bestens versorgt!
Welche Vorteile hat Kollagen Typ 1?
Kollagen Typ 1 vereint also viele Vorteile und kann sich positiv auf folgende Bereiche deines Körpers auswirken:
- Haut: Es trägt zur Erhaltung der Struktur und Robustheit deiner Haut bei und ist damit ein beliebtes Anti-Aging-Mittel.
- Gewebe: Auch Sehnen, Bänder und Knochen profitieren von Kollagen Typ 1, wodurch das Risiko für Verletzungen sinken kann.
- Knochen: Dieser Kollagen-Typ kann die Knochenmasse stärken und so zur Regeneration beitragen oder altersbedingtem Knochenschwund vorbeugen.
- Haare & Nägel: Kollagen Typ 1 fördert das Wachstum von Haaren und Nägeln und erhält ihre Schönheit.
- Wundheilung: Ebenso kann durch Kollagen Typ 1 die Zellerneuerung in geschädigten Bereichen angeregt werden, wodurch Wunden rascher heilen.
Lebensmittel mit viel Kollagen Typ 1
Ein wahres Kraftpaket, oder? Jetzt bleibt nur noch die Frage offen: In welchen Lebensmitteln ist besonders viel dieser Kollagen-Art enthalten? Die Antwort: Kollagen Typ 1 verbirgt sich vor allem in tierischen Produkten wie:
- Hackfleisch
- Fisch (hauptsächlich in der Haut)
- Knochenbrühe
- Gelatine
Wie kann ich Kollagen Typ 1 einnehmen?
Um deinen Organismus optimal mit Kollagen Typ 1 zu versorgen, ist also zum einen der richtige Speiseplan wichtig. Zum anderen kannst du ihn mit hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln unterstützen. Bei Kollagen stehen dir dabei inzwischen etliche Produkte offen – die Palette reicht von Pulvern und Drinks bis hin zu Kapseln.
Die meisten Kollagenprodukte werden dabei aus tierischen Quellen gewonnen. Der Grund: Diese enthalten die gleichen Aminosäuren wie dein Körper – und können damit besonders effektiv sein. Außerdem hast du inzwischen auch die Möglichkeit, auf vegane Kollagen-Alternativen zurückzugreifen. Da Kollagen nur von Menschen und Tieren gebildet werden kann, handelt es sich dabei jedoch nicht um „echtes“ Kollagen – vielmehr enthalten diese Produkte Kollagen-Bausteine, die dein Körper nutzt, um damit eigenes Kollagen herzustellen.
Die empfohlene Kollagen-Tagesdosierung kann je nach Präparat und Anwendungsgrund variieren. Möchtest du beispielsweise die Elastizität deiner Haut verbessern und Fältchen im Gesicht reduzieren, sind 5-10 g Kollagen-Typ-I-Peptide täglich eine hervorragende Wahl.
Kollagen Typ 1 Hydrolysat vs. herkömmliches Kollagen Typ 1: Das sind die Unterschiede
Bei deiner Suche nach dem optimalen Produkt wirst du immer wieder auf die Bezeichnung „Hydrolysat“ stoßen. Was es damit auf sich hat? Ganz einfach: Bei Kollagen-Typ-1-Präparaten mit Hydrolysat wird das enthaltene Kollagen in kleinere Peptide, also Kollagenteile, zerlegt. Der Vorteil: Dein Körper kann diese leichter aufnehmen und verwerten.
Fazit: Ein „Klebstoff“ mit viel Potenzial
Fun Fact: Kollagen leitet sich vom griechischen Wort „kólla“ ab, was so viel wie „Klebstoff“ bedeutet. Und genau so kannst du dir Kollagen auch vorstellen, als eine Art Kitt, der deinen Körper elastisch, geschmeidig und zugleich stabil hält. Um deinen Körper dabei zu unterstützen, ist die zusätzliche Zufuhr von Kollagen Typ I sinnvoll.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Kollagen Typ 1
Kollagen Typ 1 ist wichtig für die Gesundheit von Haut, Knochen, Sehnen und Bändern. All diesen Geweben verleiht es Festigkeit und Elastizität. Darüber hinaus spielt es eine Rolle bei der Wundheilung und der Bindegewebsstärkung.
Quellen für Kollagen Typ 1 sind tierische Produkte, insbesondere Fisch, Rind, Schwein und Huhn bzw. Knochenbrühe. Diese Lebensmittel enthalten Muskel- oder Bindegewebe, welches reich an Kollagen ist. Speziell marines Kollagen, also solches, das von Fischen stammt, wird aufgrund seiner hohen Bioverfügbarkeit immer beliebter.
Ja, Kollagen Typ 1 kann auch gut für die Gelenke sein, obwohl es primär dafür bekannt ist, Haut, Knochen, Sehnen und Bänder zu verbessern. Der Grund: Es unterstützt die Stabilität und Flexibilität des Bewegungsapparates im Allgemeinen – und damit auch der Gelenke. Somit kann es zur Linderung von Gelenkschmerzen und zur Optimierung der Gelenkfunktion beitragen. Bei Gelenksbeschwerden empfiehlt sich die Ergänzung von Chondroitinsulfat, Glucosaminsulfat und Hyaluronsäure.
Ob Kollagen Typ 1 oder Kollagen Typ 3 besser ist, lässt sich so nicht sagen – beide unterstützen die Festigkeit und Struktur von Haut, Knochen und Sehnen und Blutgefäßen.
Der größte Unterschied ist, dass Kollagen Typ 2 auch Chondroitinsulfat und Hyaluronsäure enthält, welche die Gelenksgesundheit fördern können. Allerdings ist der Gehalt oft sehr niedrig und kann stark schwanken. Daher empfiehlt sich die zusätzliche, gezielte Ergänzung von Chondroitinsulfat, Glucosaminsulfat und Hyaluronsäure.
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