Vitamine, Mineralstoffe und Co

Magnesium und Kalium zusammen einnehmen: Über die positive Wechselwirkung dieses kraftvollen Duos

von Dr. Michael Kohlberger, BSc, MSc
am 30.07.2025
Zwei Personen sitzen am Meer

Kalium und Magnesium. Bestimmt hast du schon von beiden Mineralstoffen gehört. Denn sie sind in deinem Körper an unzähligen Stoffwechselprozessen beteiligt und können damit jede Menge Gutes bewirken. Aber es kommt noch besser: Die zwei Vitalstoffe ergänzen sich sogar. Oder anders ausgedrückt: Wer Magnesium und Kalium zusammen einnimmt, holt sich damit ein Kraft-Duo, das sich auf viele Bereiche positiv auswirken kann – vom Herzen angefangen bis hin zu Muskulatur und Nervensystem. In diesem Blogbeitrag erzählen wir dir daher alles über die unschlagbare Wechselwirkung von Magnesium und Kalium und warum es Sinn ergibt, beides gleichzeitig einzunehmen.

Tausendsassa Magnesium: Wofür dein Körper den Mineralstoff braucht

Schauen wir uns die beiden Substanzen zunächst einzeln im Detail an. Da wäre zum einen Magnesium, ein wahrer Kraftprotz. Denn egal ob Nervensystem, Muskelfunktion, Abwehrkräfte oder Blutkreislauf – Magnesium hat bei über 300 Körperfunktionen seine Finger im Spiel. Umgekehrt bedeutet dies allerdings auch: Ein Magnesium-Mangel kann sich auf vielfältige Art äußern und sollte nicht unterschätzt werden.

Zu den wichtigsten Aufgaben von Magnesium zählen:

  • Grundstoff für Knochen und Zähne
  • Schutz und Motor für Zellen
  • Kommunikator zwischen Muskel und Nerv
  • Gute-Laune-Verbreiter und Entspannungsförderer
  • Allroundtalent für die Hormonbalance
  • Unterstützer des Herzens
  • Powerstoff für mehr Energie
Mehr Informationen zu Magnesium-Bedarf und -Anwendung

Multitalent Kalium: Welche Aufgaben der Elektrolyt übernimmt

Gehen wir nun über zu Kalium, einem wichtigen Elektrolyten, der meist vor allem Athlet:innen ein Begriff ist. Auch auf diesen Stoff ist dein Körper angewiesen, denn ohne Kalium würde vieles in deinem Inneren nicht mehr reibungslos ablaufen. Ein Kalium-Mangel sollte daher ebenso nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

Zu den bedeutsamsten Aufgaben von Kalium zählen:

  • Baustein für die Energiegewinnung
  • Hüter des Wasser- und Säure-Basen-Gleichgewichts
  • Treibstoff für das Herz
  • Helfer der Nerven

Magnesium und Kalium zusammen: Warum es sich lohnt, beides gleichzeitig einzunehmen

Beide Vitalstoffe bringen also bereits unabhängig voneinander etliche Vorteile mit sich – so richtig rund wird die Sache aber erst, wenn du Magnesium und Kalium zusammen einnimmst. Denn die zwei Substanzen ergänzen sich perfekt. Davon profitieren vor allem:

  • Dein Herz-Kreislauf-System: Die herausragende Wechselwirkung von Magnesium und Kalium kann Herzrhythmusstörungen verbessern und die Herztätigkeit harmonisieren.
  • Deine Muskeln: Treibst du viel Sport, braucht dein Körper mehr Nährstoffe. Gibst du ihm diese nicht, droht ein Mangel. Hier helfen Kalium und Magnesium. Sie wirken sich positiv auf deinen Elektrolyt-Haushalt aus und entspannen deine Muskeln.

Doch Achtung: Die Wechselwirkung von Magnesium und Kalium besteht auch in umgekehrter Richtung: Hast du beispielsweise bereits mit einem Magnesiummangel zu kämpfen, so kann dieser die Symptome eines Kaliummangels noch verstärken. Zudem kann ein hoher Kaliumspiegel die Magnesiumaufnahme hemmen, eine hohe Magnesiumdosis wiederum die Kaliumaufnahme ins Stocken bringen. Hier ist also Vorsicht geboten!

Gute Magnesium- und Kalium-Quellen

Die Quintessenz lautet: Achte gut auf deinen Magnesium-und-Kalium-Haushalt. Das gelingt dir in erster Linie mit einer ausgewogenen Ernährung:

  • Gute Magnesium-Quellen sind: Nüsse wie Cashewnüsse und Mandeln, Vollkornprodukte, Spinat, Bananen
  • Gute Kalium-Quellen sind: grünes Gemüse wie Grünkohl, Brokkoli und Spinat, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Obstsorten wie Banane, Honigmelone und Johannisbeere, Pilze, Milchprodukte, Haferflocken, Kakaobohnen und Nüsse

Doch obwohl es einige Lebensmittel gibt, die viel Magnesium und Kalium enthalten, kann es trotzdem schwierig sein, den täglichen Bedarf zu decken. Experten empfehlen zwischen 400 und 420 mg Magnesium für Männer und 310 bis 320 mg für Frauen pro Tag. Ebenso raten sie zu 4000 mg Kalium täglich. Greife daher gerne unterstützend auf hochwertige Nahrungsergänzungsmittel zurück.

Fazit: Zwei, die gut zusammenpassen

Magnesium und Kalium sind für deinen Körper unverzichtbar – jeder der Stoffe bringt bereits für sich etliche Vorzüge mit. Doch die Benefits dieses Kraft-Paars spürst du erst so richtig, wenn du beides kombinierst. Sowohl dein Herz als auch deine Muskeln werden sich darüber freuen. Setze daher auf eine ausgewogene Ernährung und greife gerne begleitend zu Nahrungsergänzungsmitteln, um deinen Bedarf zu decken.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Magnesium und Kalium zusammen einnehmen

Magnesium kann bei empfindlichen Personen bei zu hoher Dosierung zu weichem Stuhl führen. Auch andere Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit können auftreten. In vielen Fällen ist es ausreichend, auf die besonders gut verträgliche Form Magnesiumbisglycinat auszuweichen. Bei einer starken Überdosierung oder vorliegenden medizinischen Diagnosen kann sich Magnesium in seltenen Fällen auch auf den Kreislauf auswirken.

Vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft sollte die Kombination aus höheren Dosierungen von Magnesium und Kalium mit Vorsicht angewendet werden. Der Grund hierfür ist, dass die beiden Wirkstoffe einen muskelentspannenden Effekt haben, der die Wehentätigkeit hemmen kann. In der restlichen Zeit und insbesondere zu Beginn der Schwangerschaft können Magnesium und Kalium allerdings in der Regel bedenkenlos eingenommen werden.

Wenn medizinische Diagnosen vorliegen und/oder Medikamente eingenommen werden, sollte unbedingt ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden. Gerade bei Nierenerkrankungen oder bestimmten Medikamenten, wie etwa kaliumsparenden Diuretika, muss darauf geachtet werden, eventuelle Interaktionen zu vermeiden.

Es gibt keine allgemeingültige Regel, ob Magnesium und Kalium morgens oder abends gemeinsam eingenommen werden sollten. Dies hängt in erster Linie von individuellen Vorlieben und Bedürfnissen ab sowie von der Darreichungsform des Präparats. Manche bevorzugen die Einnahme am Abend, um von der muskelentspannenden Wirkung von Magnesium kurz vor dem Schlafengehen zu profitieren.

Die Kombination kann zu einer normalen Muskel- und Nervenfunktion beitragen, den Blutdruck regulieren, die Muskelkontraktion unterstützen, das Herz-Kreislauf-System stärken sowie das Elektrolyt-Gleichgewicht fördern.

Ja, die gleichzeitige Einnahme von Magnesium und Kalium ist in der Regel unbedenklich und kann sogar sinnvoll sein. Beide Mineralstoffe arbeiten eng zusammen und können so vor allem eine positive Wirkung auf den Elektrolyt-Haushalt, das Herz-Kreislauf-System, das Nervensystem und die Muskelfunktion entfalten.

Quellen:

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