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Warum bin ich ständig müde?

von Mag. Margit Weichselbraun
am 28.10.2021

„Aufstehen Dornröschen! Ein neuer Tag wartet auf dich!“ Trotz liebevollen Weckrufs schafft man es kaum aus den Federn. Müde schleppt man sich zur Kaffeemaschine, um den noch im Bett gebliebenen Geist wachzurütteln. Und selbst zwei Kaffees und etliche Aktivitäten später kommt man noch immer nicht in die Gänge. Woran liegt es bloß, dass man sich ständig müde fühlt? Hier unser Augenöffner.

Warum bin ich immer müde?

Mit dieser Frage sind Sie nicht allein. Laut einer Studie fühlt sich rund ein Drittel aller Jugendlichen, Erwachsenen und älteren Menschen dauermüde. Bei dieser Problemstellung ist es naheliegend, erstmals die eigene Schlafqualität und -quantität zu beleuchten. Holen Sie sich täglich die Stunden Schlaf, die Sie brauchen? Manche Menschen fühlen sich mit sieben Stunden wohl, bei anderen wiederum müssen es mindestens neun Stunden Nachtruhe sein. Und wie sieht es mit Ihrem Schlafumfeld und Ihrer Schlafhygiene aus? Denn nur wenn unser Schlaf erholsam ist, werden unsere Batterien nächtens effektiv für das Abenteuer Leben aufgeladen.

Fragen, die auf der Hand liegen, liefern uns jedoch nicht zwangsläufig zufriedenstellende Antworten. So ist es auch in diesem Kontext. Schließlich ist Dauermüdigkeit nicht immer über die „Schlafschiene“ erklärbar.

Was fehlt dem Körper bei ständiger Müdigkeit?

Müdigkeit ist oft ein Hinweis dafür, dass dem Körper etwas fehlt. Ein Mangel an Licht, Schlaf, Sauerstoff, Flüssigkeit, Bewegung, Mikronährstoffen oder schlicht und ergreifend an Erholung bringt uns buchstäblich zum Gähnen. Letzteres gründet nicht selten auf einem Ungleichgewicht zwischen Anspannungs- und Entspannungsphasen. Nicht umsonst heißt einer der größten Energieräuber der heutigen Zeit „Dauerstress“. Dieser zehrt unentwegt an unseren körpereigenen Batterien und hinterlässt über kurz oder lang müde „Alltagskrieger“. Auch durch ein Ungleichgewicht im Serotonin-Melatonin-Haushalt kann sich Müdigkeit breitmachen. Beobachten lässt sich dieses Phänomen vor allem an lichtarmen Wintertagen, an denen auch tagsüber vermehrt Melatonin (Schlafhormon) im Blut zirkuliert. Am Tage müde, können viele nachts nicht gut schlafen.

Während kurzzeitige Müdigkeitsphasen normal sind und zum Leben dazugehören, sollte bei ständiger Müdigkeit nicht weggesehen werden. Schließlich ist ein gesunder Körper, dem es an nichts mangelt, im Regelfall nicht dauermüde. Mithilfe eines Arztes kann möglichen körperlichen und geistigen Ursachen hinter dem Energieloch auf den Zahn gefühlt werden.

Was tun, wenn man immer müde ist?

1.       Mikronährstoffe fürs körpereigene Kraftwerk . Wer gut versorgt ist, kann im Leben aus dem Vollen schöpfen. Damit unser körpereigenes "Kraftwerk" wie am Schnürchen läuft, sind ausreichende Mengen bestimmter Mikronährstoffe gefragt. Hierzu zählen beispielsweise bestimmte B-Vitamine (B12, B2, B6, Niacin, Pantothensäure), Vitamin C, Eisen, aber auch Magnesium. Diese Mikronährstoffe leisten nicht nur einen Beitrag zum normalen Energiestoffwechsel, sie tragen auch zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüden bei. Verfechter von Pflanzenpräparaten finden auch in der Pflanzenwelt durchaus ihre Energiespender. So unterstützen beispielsweise Extrakte aus Ginseng und Guarana dabei, müde Alltagskrieger wieder fit zu machen, indem sie zur physischen und psychischen Leistungsfähigkeit beitragen.

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2.       Im Herbst-/Winterlicht baden. Bunte Blätter, Kerzenschein, der Geruch von Punsch und Plätzchen. Die dunkle Jahreszeit bringt durchaus ihre Schokoladenseiten mit sich. Dennoch macht sich bei vielen Menschen in dieser Zeit eine nicht enden wollende Müdigkeit breit, die sich auf Lichtmangel und den dadurch bedingten erhöhten Melatonin-Spiegel zurückführen lässt. Um dieser saisonalen Müdigkeit zu entfliehen, gilt es deshalb, Frischluft zu tanken und dabei die geringe Helligkeit dieser Tage zur Harmonisierung des Schlaf-wach-Rhythmus zu nutzen. Gleichzeitig wirken der Tapetenwechsel und die knackig kalte Luft wie richtige Muntermacher.

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3.       Die Müdigkeit wegpowern. Es ist ein Teufelskreis. Wer einen harten Tag hinter sich hat, surft lieber auf der Couch, anstatt in Bewegung aufzugehen. Doch wer sich nicht bewegt, der wird noch schlapper und träger. Moderater Ausdauersport durchbricht diese Negativspirale, denn er wirkt auf unseren Organismus wie ein Frischekick: Er bringt unseren Kreislauf in Schwung, schüttet das „Muntermacher-Hormon“ Serotonin aus und bekämpft den Energieräuber Stress. Dennoch muss man sich nicht zwangsläufig Zeit für ein schweißtreibendes Training freischaufeln. Es reichen auch kleine Bewegungseinheiten im Alltagsleben. Wer beispielsweise schon morgens zur Arbeit radelt oder zur Uni joggt, fühlt sich den restlichen Tag wesentlich munterer. Auch Erledigungen zu Fuß oder ein gemütlicher Abendspaziergang können ein guter Anfang gen mehr Energie sein.

4.       Frischekick „Schottische Dusche“. Wer sich bereits am frühen Morgen unter der Dusche die Müdigkeit vom Leib waschen will, der kann sich mit der „Schottischen Dusche“ den Frischekick holen. Bei dieser Wechseldusch-Methode wird der Körper – möglichst weit weg vom Herzen beginnend – im 30-Sekunden-Takt abwechselnd mit kaltem (16–18 °C), dann mit warmem (38–42 °C) und dann wiederum mit kaltem (10–15 °C) Wasser abgeduscht. Ältere Menschen oder Menschen mit Herzproblemen sollten sich jedoch nicht gleich in dieses Duschvergnügen stürzen, sondern lieber im Vorfeld mit ihrem Arzt darüber beratschlagen.

5.       Raus aus dem Hamsterrad, rein in die Hängematte. Waren in Zeiten von Säbelzahntigern und Stammeskriegen Stress (auch: Flucht-oder-Kampf-Reaktion) überlebenswichtig, sitzen viele von uns heutzutage in einer „chronischen Stressfalle“. Über kurz oder lang kann die permanente Alarmbereitschaft des Körpers schlicht und ergreifend ermüden. Umso wichtiger ist es, sich selbst wieder mit mehr Achtsamkeit zu begegnen. Ein regelmäßiges Für-sich-Zeit-Nehmen und In-sich-Hineinhören sollten zum persönlichen Credo werden. Bewusste Entspannungs- und Ruhepausen helfen dabei, übermäßigen Stress abzuwerfen.

6.       Hallo Sozialleben! Wer ständig müde und gestresst ist, der fängt häufig an, sich auf sozialer Ebene ins „Schneckenhäuschen“ zurückzuziehen. Doch wie in puncto Bewegung, so ist auch das Wechselspiel zwischen zurückgeschraubtem Sozialleben und Müdigkeit ein Teufelskreis, der durchbrochen werden will. Gute zwischenmenschliche Beziehungen sind nicht nur wichtig für Stimmung und Wohlbefinden, sie wirken auch wie eine belebende Tasse Grüntee und sind zugleich eine wichtige Waffe im Kampf gegen den Energieräuber Stress.

7.       Dufte, Düfte: Düfte sind nicht nur kraftvolle Anker, um vergangene Erinnerungen und Emotionen in uns zu wecken. Sie können uns auch dabei helfen, unsere Lebensgeister aus dem Dornröschenschlaf zu küssen. Hierbei genügen bereits wenige Tropfen der hochkonzentrierten Essenzen – doch sollten sie gekonnt gewählt sein. Um Müdigkeit wegzublasen, bieten sich u. a. ätherische Öle aus Rosmarin, Grapefruit oder Thymian an. Die natürlichen Helfer in Duftlampen, Diffusoren oder Bädern versprühen eine angenehme Atmosphäre und wirken dabei nahezu nebenwirkungsfrei.

Unsere Tipps für alle, die mehr Power benötigen

Sich munteressen: Um konzentriert und aufmerksam zu bleiben, brauchen wir Energie. Stress im Berufsalltag verleitet jedoch dazu, das Mittagessen zu canceln oder zu ungesunden Appetithappen zu greifen, deren Energiekick meist nur von kurzer Dauer ist. Obst mit Kernen, Samen oder Nüssen spendet nicht nur langfristig Energie, sondern auch ein buntes Spektrum an Nährstoffen. Auch Studentenfutter mit hohem Nussanteil, Gemüsesticks mit gesunden Dips oder eine Scheibe Vollkornbrot mit Hummus können den kleinen Hunger und das Energieloch gesund bekämpfen.

Müdigkeit wegspülen: Trinken Sie mindestens 2 Liter täglich. Allein das tägliche Pflegen unseres Flüssigkeitshaushalts kann für mehr Schwung und weniger Müdigkeit sorgen.

Kaffee ade: Obwohl Kaffee als Muntermacher gilt, kann ein Zuviel davon das Gegenteil bewirken. Beschränken Sie Ihren täglichen Kaffeekonsum deshalb auf maximal vier Tassen und greifen Sie stattdessen lieber mal zu einer guten Tasse Tee.

1 x Frischluft-Dusche: Wer seine Nase kurz ins Freie oder durchs offene Fenster streckt und dabei tief einatmet, versorgt das Gehirn mit einer Extraportion Sauerstoff. Nach der Frischluft-Dusche fühlt man sich meist wie neu geboren.

Literatur beim Verfasser.

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