Unsere Haut verliert bereits in der Jugend an Hyaluronsäure, ab 30 Jahren ist dies meist sichtbar – die Haut wird dünner und trockener und bekommt die ersten Fältchen. Erfahren Sie hier Wissenswertes über Hyaluronsäure.
Was ist Hyaluronsäure?
Hyaluronsäure, manchmal auch nur „Hyaluron“ genannt, ist ein körpereigener Stoff, der die einzigartige Fähigkeit besitzt, enorme Mengen an Wasser zu binden. Die gelartige Substanz ist in etlichen Körperkompartimenten zu finden – nicht zuletzt auch im Bindegewebe der Haut, in der sie für deren Feuchtigkeit, Elastizität und Spannkraft sorgt. Im Zuge des Älterwerdens nimmt die körpereigene Hyaluronsäure-Produktion ab – dies äußert sich, indem die Haut nach und nach an Feuchtigkeit, Volumen und Spannkraft verliert.
So hilft Hyaluronsäure unserer Haut
Was Hyaluronsäure genau ist und warum ihr Fehlen nicht nur von außen, sondern auch von innen ersetzt werden sollte, erklärt Prof. Dr. med. Bernd Kleine-Gunk, Deutsche Gesellschaft für Prävention & Anti-Aging Medizin, in unserem Video.
Hyaluronsäure ist nicht gleich Hyaluronsäure
Hyaluronsäure ist ein Liebkind der Kosmetik-Industrie. Eine Vielzahl von Tagescremes, Nachtcremes, Gesichtsmasken & Co zählen auf den bewährten Wirkstoff zur Feuchtigkeitsversorgung. Mittlerweile ist der Pflegeinhaltsstoff auch in Nahrungsergänzungen enthalten. Doch, gibt es Unterschiede zu der in Kosmetika verwendeten Hyaluronsäure? Und kann unser Körper oral aufgenommene Hyaluronsäure überhaupt verwerten? Studien der letzten Jahre klären auf.
Hyaluronsäure ist ein Stoff, der von Natur aus im menschlichen Körper vorkommt. Der größte Teil findet sich in Haut, Bindegewebe, Gelenkflüssigkeit, Bandscheiben und Augäpfeln. Hyaluronsäure fungiert als unabdingbarer Vitalitätsfaktor, denn sie besitzt die Besonderheit, sehr viel Wasser relativ zu ihrer Masse zu binden.
Chemisch gesehen gibt es nicht nur eine Form von Hyaluronsäure. Der Pflegestoff ist in unterschiedlichen Qualitäten auf dem Markt: Niedermolekulare Hyaluronsäure wirkt langfristiger und wird im Bindegewebe gespeichert. Ihre Moleküle sind kleiner und können so tiefer in die Haut einziehen. Die Anti-Falten-Wirkung hält länger an. Hochmolekulare Hyaluronsäure hingegen kann nicht so tief in die Haut eindringen. Sie bildet auf der äußersten Hautschicht einen Film, der Feuchtigkeit spendet und die Elastizität verbessert. Feine Linien und Falten erscheinen glatter und aufgefüllt. Die Wirkung ist schneller zu sehen.
Hyaluronsäure oral einnehmen: Wie ist das nun mit Hyaluronsäure aus Nahrungsergänzungen?
Mit dieser Fragestellung beschäftigte sich das Forscherteam rund um Kawada. Seine Studie zeigte, dass bei oraler Anwendung sowohl nieder- als auch hochmolekulare Hyaluronsäure ins Gewebe aufgenommen und dort verteilt wird, wobei letztere zuvor von Darmbakterien in kleinere Bestandteile zerlegt wird. Hyaluronsäure kann dem Körper also auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln effektiv zugeführt werden.
Referenz:
Pavicic, T. et al. 2011. Efficacy of cream-based novel formulations of hyaluronic acid of different molecular weights in anti-wrinkle treatment. J Drugs Dermatol. 10(9):990–1000.
Kawada, C. et al. 2014. Ingested hyaluronan moisturizes dry skin. Nutr J. 13:70.