Von der traditionellen ayurvedischen kraftvollen Wurzel zum modernen Adaptogen: Ashwagandha gewinnt auch in westlichen Ländern zunehmend an Bedeutung. Entdecken Sie, warum die "Königin des Ayurveda" heute aktueller ist, denn je und wie ihre ausgleichenden Eigenschaften unseren hektischen Alltag bereichern können.
Was ist Ashwagandha?
Ashwagandha (Withania somnifera) ist ein faszinierendes Nachtschattengewächs, das seinen Ursprung im afrikanischen und asiatischen Raum hat und bereits in der traditionellen ayurvedischen Kultur genutzt wurde. Die auch als Winterkirsche, Schlafbeere oder indischer Ginseng bekannte Pflanze hat sich im Laufe der Zeit bis nach Südeuropa, auf die Kanaren und Kapverden ausgebreitet, wo sie heute in sonnigen Regionen gedeiht.
Seit mehreren tausend Jahren wird Ashwagandha besonders für ihre unterstützende Wirkung bei Stress geschätzt. Sie hilft beim Einschlafen und schärft die natürliche Widerstandskraft gegenüber Stressoren – Eigenschaften, die in unserer modernen Zeit wertvoller erscheinen als je zuvor.
Ihre mint- bis olivgrünen, eiförmigen Blätter mit samtweicher Unterseite und die leuchtend roten Beeren, die sich zwischen Juli und September aus unscheinbaren glockenförmigen Blüten entwickeln, machen sie zu einer wahren Augenweide.
Welche Inhaltsstoffe stecken in Ashwagandha?
Obwohl Ashwagandha im Deutschen als "Winterkirsche" oder "Schlafbeere" bekannt ist, sind es nicht die Früchte, die in Gesundheitsfragen Anwendung finden. Diese Früchte sehen zwar verlockend aus und erinnern an Physalis, sind aber wegen ihres hohen Alkaloidgehalts ungenießbar.
Stattdessen konzentrieren sich Ashwagandha-Anhänger:innen im Westen auf die Wurzel der Pflanze, die unter der Erde wächst. Diese dicke, weißlich bis bräunliche Wurzel enthält nämlich eine interessante Mischung aus sekundären Pflanzenstoffen (z.B. Withanolide).
Im Ayurveda wird überdies sogar die ganze Pflanze verwendet, um das volle Spektrum an aktiven Inhaltsstoffen zu nutzen. Die wertvollen Withanolide, die für die ausgleichenden (=adaptogenen) Eigenschaften von Ashwagandha verantwortlich sind, finden sich nämlich in der gesamten Pflanze.
Die moderne Wissenschaft zeigt hierbei besonderes Interesse an den natürlichen Withanoliden Withanolid A, Withaferin A und Withanolid D. Darüber hinaus liefert die Pflanze weitere sekundäre Inhaltsstoffe wie Saponine, Gerbstoffe und Flavonoide sowie reichlich Eisen.
Ashwagandha-Wirkung: Wofür ist Ashwagandha gut?
Wer beim Wort Ashwagandha und dem Beinamen „Königin des Ayurveda“ märchenhafte Bilder mit indischem Genre vor Augen hat, der wird von der ursprünglichen Bedeutung etwas überrascht sein. Im altindischen Sanskrit bedeutet Ashwagandha nämlich „Geruch eines Pferdes“ – ein Name, den die Pflanze vermutlich ihrem charakteristischen Duft zu verdanken hat. Manche Ayurveda-Kundige sehen darin auch einen Hinweis, dass die Pflanze „den Hengst in uns wecken kann“. Doch das ist nicht der einzige gesundheitliche Nutzen, den Ashwagandha zu bieten hat.
Aus der Wissenschaft: Wussten Sie, dass Ashwagandha stressbedingte Schlaflosigkeit um 70 % senken kann?
Zu diesem Schluss kam eine klinische Studie, für die Dauergestresste acht Wochen lang zweimal täglich 300 mg Ashwagandha-Extrakt zu sich nahmen. Die entspannende und beruhigende Wirkung macht Ashwagandha zu einem idealen „Sandmännchen“ – insbesondere für Personen, die von Stress wachgehalten werden.
Wissenschaftlich dokumentierte Anwendungsgebiete von Ashwagandha
Ashwagandha als Schutz gegen Unruhe und Stress
Ashwagandha wird im Ayurveda bereits seit Jahrtausenden zur Unterstützung von Vitalität und Wohlbefinden sowie zur Stärkung der Lebenskraft und Pflege des Seelenheils eingesetzt. Die Schlafbeere fördert unsere Anpassungsfähigkeit, schärft die Widerstandskräfte gegen Stress und verhilft Stressgeplagten zu innerer Ruhe. Dass Ashwagandha hält, was sie verspricht, bestätigen mittlerweile auch Studien.
Ashwagandha als Schlafbeere – denn Nomen ist Omen
Schlafstörungen sind ein ausgeprägtes Phänomen unserer modernen Zeit. Doch gibt es auf moderne Fragestellungen, wie so oft im Leben, traditionelle Antworten. Die deutsche Benennung Schlafbeere und der lateinische Artname somnifera (einschläfernd) lassenerahnen, dass Ashwagandha zum Schlafen einlädt. Der beruhigende Effekt geht vermutlich auf den Einfluss von Ashwagandha auf das GABA-System zurück.
Ashwagandha als Immun-Rüstzeug
Die Zeiten haben sich geändert und ein schlagkräftiges Immunsystem ist mehr in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Ashwagandha bietet unserem körpereigenen Abwehrsystem Rückendeckung; zu diesem Ergebnis kam eine aktuelle randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie, in der die 30-tägige Einnahme von 60 mg Ashwagandha-Extrakt das Immunprofil gesunder Erwachsener verbesserte.
Weitere traditionelle Anwendungsgebiete des Naturtalents nach ersten wissenschaftlichen Hinweisen:
- Unterstützung der Synthese männlicher Hormone und der männlichen Fruchtbarkeit
- Nutritiver Beitrag zur Gehirnleistung, Aufmerksamkeit sowie zum Kurz- und Langzeitgedächtnis
- Neuroprotektion
- Unterstützung von Muskelkraft, Regeneration und Ausdauer
- Beitrag zu einem gesunden Blutzuckerspiegel
- Begleitend bei (v. a. stressbedingtem) Übergewicht
Ashwagandha: Was gilt es zu beachten?
Werdende Mütter und stillende Frauen sollten vor der Einnahme der Ashwagandha-Wurzel ihren Arzt konsultieren. Auch Menschen, die Schilddrüsenmedikamente verwenden oder Beruhigungsmittel einnehmen, sollten vor der Einnahme ihren Arzt zurate ziehen.
Der beste Zeitpunkt: Wann sollte man Ashwagandha einnehmen?
Damit Ashwagandha ihren gewünschten Effekt entfalten kann, ist das richtige Timing gefragt. Um in den Genuss des stressabschirmenden Effekts der Schlafbeere zu kommen, sollte Ashwagandha idealerweise vor einer Mahlzeit eingenommen werden. Wer abends schwer in den Schlaf findet und Ashwagandha als eine Art „Schlafmännlein“ verwenden möchte, der sollte die Schlafbeere vor dem Schlafengehen verzehren.
Wie lange soll Ashwagandha eingenommen werden?
Gut Ding braucht Weile. Wie viele Naturstoffe, braucht auch Ashwagandha wenige Tage bis einige Wochen, bis sie spürbar wirkt.
Dosierung: Wie viel Ashwagandha am Tag?
Bei Dosierungsfragen hält man sich am besten an die Empfehlung vertrauenswürdiger Hersteller oder einer Expertin bzw. eines Experten. Die empfohlenen Mengen liegen hierbei in der Regel zwischen 400 mg und 600 mg Ashwagandha täglich.
Wo bekomme ich Ashwagandha?
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Ashwagandha
Withanolide sind eine Gruppe natürlich vorkommender Pflanzenstoffe. Sie werden für die adaptogenen Eigenschaften der Ashwagandha verantwortlich gemacht. Als Adaptogen werden Nährstoffe bezeichnet, die den Körper bei der Anpassung an körperlichen und emotionale Stress-Situationen unterstützen.
Adaptogene sind Nährstoffe, die unserem Körper dabei unterstützen, besser mit Stress klarzukommen, egal ob dieser körperlich oder seelisch ist.
Die Ashwagandha-Pflanze enthält nicht nur ein einzelnes biologisch aktives Withanolid, sondern es sind etwa 40 verschiedene Vertreter, die man bisher in der Pflanze identifizieren konnte. Unter den verschiedenen Withanoliden sind Withanolid A, Withaferin A, Withanon und Withanolid D die am häufigsten vorkommenden Withanolide.
Quellen
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