Leicht, reaktionsfreudig, lebensnotwendig – so könnte man Kalium beschreiben. Dieser essenzielle Baustein gehört, wie auch Magnesium und Zink, zur Gruppe der Mineralstoffe. Diese Substanzen werden auch als Elektrolyte bezeichnet. Kalium erfüllt in deinem Körper dabei zahlreiche wichtige Funktionen. Umgekehrt bedeutet dies somit: Hast du zu wenig davon, kann dies negative Folgen haben. Wir erklären dir in diesem Blogbeitrag daher, was Kalium genau ist, wofür es dein Körper braucht, Ursachen und Anzeichen eines Kaliummangels und wie du diesen beheben kannst.
Was ist Kalium?
Elektrolyte wie Kalium sind, vereinfacht gesagt, Mineralstoffe mit einer elektrischen Ladung. Diese Spannung zwischen Zelle und Zwischenraum ist entscheidend, damit die Stoffwechselprozesse in deinem Körper reibungslos ablaufen können. Das meiste Kalium befindet sich dabei innerhalb deiner Körper- und Muskelzellen, teils kommt es darüber hinaus in der Leber, in den Knochen sowie in den roten Blutkörperchen vor.
Wofür dein Körper Kalium benötigt
Kalium ist ein Tausendsassa – und zählt daher zu den wichtigsten Elektrolyten. Dein Körper benötigt es für eine Reihe an Aufgaben:
- Energiestoffwechsel: Kalium spielt eine große Rolle beim Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel – und sorgt daher auch dafür, dass Zellen wachsen.
- Wasserhaushalt: Dieser Elektrolyt reguliert den Wasserhaushalt deines Körpers und schützt deine Zellen vor dem Austrocknen.
- Säure-Basen-Balance: Dieser Mineralstoff ist mitverantwortlich, dass dein Säure-Basen-Gleichgewicht aufrechterhalten bleibt und sich ein gesunder pH-Wert ergibt.
- Herz- und Muskelfunktion: Dein Körper greift auf Kalium zurück, um Nervenimpulse optimal weiterleiten sowie Muskeln zusammenziehen zu können.
- Blutdruck: Der Elektrolyt ist für die Regulierung des Blutdrucks bedeutsam.
- Nervenstärkung: Ohne diesen Mineralstoff finden erregte Nervenzellen nicht in einen Ruhestand zurück – Kalium stärkt also auch deine Nerven.
Wie Kaliummangel entstehen kann: Ursachen
Die schlechte Nachricht: Dein Körper kann Kalium, wie auch alle anderen Mineralstoffe, nicht selbst herstellen. Doch: In der Regel lässt er sich mithilfe einer ausgewogenen Ernährung ausreichend damit versorgen. Trotzdem kann in manchen Fällen ein Kaliummangel entstehen. Zu den häufigsten Ursachen zählen:
- Intensives Schwitzen
- Starke körperliche Belastung
- Zu geringe Flüssigkeitsaufnahme (vor allem bei älteren Menschen)
- Einnahme von entwässernden Medikamenten
- Einnahme von Abführmitteln
- Erkrankungen mit längerem Durchfall und Erbrechen
- Hormonstörungen
- Essstörungen wie Magersucht und Mangelernährung
- Herzerkrankungen
- Nierenstörungen
- Alkoholmissbrauch
- Diabetes mellitus
Symptome bei einem niedrigen Kaliumwert: Anzeichen eines Mangels
Als normal gilt ein Wert zwischen 3,6 und 5,4 Millimol Kalium pro einem Liter Blut. Von einem leichten Kaliummangel spricht man, wenn die Konzentration unter 3,2 Millimol pro Liter fällt. Ist dein Kaliumwert zu niedrig, so kann sich dies durch einige Symptome bemerkbar machen. Das Problem: Viele Beschwerden sind dabei unspezifisch und können auch auf andere Störungen hinweisen. Bei einem Verdacht solltest du daher einen Arzt aufsuchen und ein Blutbild erstellen lassen.
Auf einen Kaliummangel können folgende Symptome hindeuten:
- Eine schnell ermüdende und geschwächte Muskulatur
- Konzentrationsstörungen
- Nervosität
- Kaum Appetit
- Verminderte Darmtätigkeit mit Verstopfung
- Bauchschmerzen
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Trockene Haut mit höherer Neigung zu Akne
- Wundheilungsstörungen
- Funktionsstörungen des Herzens
- Schlafstörungen
- Bluthochdruck
- Übersäuerung des Körpers
Da diese Symptome sehr unspezifisch sind, solltest du bei Verdacht auf einen Mangel den Arzt oder die Ärztin deines Vertrauens aufsuchen, um eine Blutanalyse durchführen zu lassen.
Folgen von Kaliummangel
Ein kurzfristiger Kaliummangel kann in der Regel rasch behoben werden. Muss dein Körper jedoch über einen längeren Zeitraum hinweg mit zu wenig Kalium auskommen, können schwerwiegende Folgen entstehen. Als besorgniserregend gilt hierbei ein Wert von weniger als 3,5 Millimol pro Liter, Werte unter 2,5 Millimol pro Liter gelten als Notfall. Vor allem das Herz, deine Muskeln und der Magen-Darm-Trakt leiden darunter. Ärzte greifen in Notfällen daher zu Medikamenten oder Infusionen, die Kalium enthalten.
Kaliummangel beheben und vermeiden
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Erwachsene und Jugendliche zirka 4000 mg Kalium pro Tag. Verschiedene Bedingungen wie Bluthochdruck oder andere Risikofaktoren können jedoch dazu führen, dass du mehr davon brauchst. Bei bestimmten Vorerkrankungen, vor allem der Nieren, sollte Kalium nur in Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt ergänzt werden.
Gute Kaliumquellen
Eine abwechslungsreiche Ernährung ist bei einem Kaliummangel Trumpf und kann diesem auch vorbeugen. Gute Kaliumquellen sind:
- Hülsenfrüchte
- Kartoffeln
- Getreideprodukte
- Gemüse (vor allem Grünkohl, Brokkoli, Avocados, Karotten, Spinat)
- Pilze
- Obst (vor allem Bananen, Aprikosen, Honigmelone, Beeren) und Trockenobst
- Fisch (vor allem Forelle und Seelachs)
- Nüsse (vor allem Haselnüsse, Cashewkerne, Erdnüsse, Mandeln)
- Milchprodukte
- Haferflocken
- Bitterschokolade mit hohem Kakoanteil (in Maßen genossen)
Ergänzend dazu können Nahrungsergänzungsmittel den Bedarf decken.
Fazit: Von ausreichend Kalium profitiert dein gesamter Körper
Auf Kalium wird nicht selten vergessen. Meist drängen sich andere, bekanntere Mineralstoffe, wie Magnesium oder Calcium, in den Vordergrund. Dabei ist auch Kalium überlebenswichtig – von einer ausreichenden Versorgung profitiert dein gesamter Körper, vom Herzen über die Nerven bis hin zur Verdauung. Achte daher auf eine ausgewogene Ernährung, die genügend Kalium enthält. Bei Bedarf kannst du, begleitend dazu, auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Kaliummangel
Kaliummangel ruft in der Regel unspezifische Symptome hervor. Dazu zählen: schnell ermüdende und geschwächte Muskulatur, Konzentrationsstörungen, Nervosität, kaum Appetit, verminderte Darmtätigkeit mit Verstopfung, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel, trockene Haut mit höherer Neigung zu Akne, Wundheilungsstörungen, Funktionsstörungen des Herzens, Schlafstörungen, Übersäuerung des Körpers, Bluthochdruck.
Hast du einmal zu viel Kalium aufgenommen, ist das im Normalfall unproblematisch. Dein Körper scheidet den überschüssigen Mineralstoff einfach wieder aus. Kommt es dabei allerdings zu Muskelzuckungen oder Herz-Rhythmus-Störungen, könnten dies Warnhinweise auf eine zugrundeliegende Krankheit sein – du solltest in diesem Fall rasch einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
Ein ausgeprägter Kaliummangel kann sich auf deinen gesamten Organismus auswirken – auch auf die Psyche. Denn Kalium ist wichtig für die normale Funktion von Nerven und Herz. Gerät dein Kaliumhaushalt aus dem Gleichgewicht, kann das zu Symptomen wie Unruhe, Nervosität oder sogar Angstgefühlen führen. Zwar ist Kalium nicht direkt für Angstzustände verantwortlich, aber ein Mangel kann deinen Körper anfälliger für solche Beschwerden machen.
Ja, ein Kaliummangel kann zu Beinkrämpfen führen, weil Kalium wichtig für die Muskelkontraktion ist. Muss der Körper mit wenig Kalium auskommen, funktionieren die Muskeln mitunter schlechter.
Ja, übermäßiger Alkoholkonsum gilt als Risikofaktor für Kaliummangel. Vor allem in Kombination mit unausgewogener Ernährung, Erbrechen und Durchfall kann es sein, dass der Körper nicht mehr genügend Kalium aufnimmt bzw. zu viel davon ausscheidet.
Ein ausgeprägter Kaliummangel kann ernsthafte Auswirkungen haben – zum Beispiel auf das Herz, die Muskeln oder den Verdauungstrakt. Es kann zu Herzrhythmusstörungen, Muskelschwäche oder Magen-Darm-Beschwerden kommen.
Ja, ein Kaliummangel kann Schwindelgefühle auslösen, weil der Mineralstoff an der Blutdruckregulierung beteiligt ist, sowie Muskeln und Nerven beeinflusst.
Ja, ein niedriger Kaliumspiegel kann Verwirrung verursachen, da Kalium eine entscheidende Rolle bei der Signalübertragung zwischen Nerven- und Muskelzellen spielt.
Ja, ein niedriger Kaliumspiegel kann Verwirrung verursachen, da Kalium eine entscheidende Rolle bei der Signalübertragung zwischen Nerven- und Muskelzellen spielt.
Quellen:
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