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Eisenmangel: Ursachen, Symptome & und was Sie tun können

von Mag. Margit Weichselbraun
am 23.10.2024
Eisenmangel: Ursachen, Symptome & und was Sie tun können

Eisenmangel ist die häufigste Mangelerkrankung weltweit. Circa ein Drittel der Weltbevölkerung ist betroffen. Ein Eisenmangel entsteht, wenn die Aufnahme von Eisen über die Nahrung nicht ausreicht oder wenn der Körper mehr Eisen verliert als er aufnimmt. Typische Symptome sind Müdigkeit, allgemeine Schwäche oder Blässe.

Definition: Was ist Eisenmangel?

Bei einem Eisenmangel befindet sich zu wenig Eisen im Blut, wodurch unser Organismus auf verschiedene Weise beeinträchtigt wird. Zuerst leert der Körper seine Eisenspeicher. Erst wenn diese Reserven erschöpft sind, entwickelt sich eine Blutarmut, weil nicht genug Hämoglobin und schließlich nicht mehr genug rote Blutkörperchen gebildet werden. Während die Blutbildung aufgrund ihrer essenziellen Rolle eine der letzten Körperfunktionen ist, die unter Eisenmangel strauchelt, leiden bereits im Vorfeld die unzähligen anderen eisenabhängigen Körperfunktionen. Eisenmangel ohne Blutarmut tritt demnach in den westlichen Staaten viel häufiger auf als der Eisenmangel mit Blutarmut (Eisenmangelanämie) – dieser betrifft bis zu 20 % der Bevölkerung.

Ursachen: Wodurch entsteht Eisenmangel?

Eisenmangel entsteht, wenn wir weniger Eisen zuführen, als dass wir verbrauchen bzw. verlieren. Ursachen hierfür kann eine geringe Eisenzufuhr über die Ernährung sein, eine herabgesetzte Eisenaufnahme im Dünndarm, ein erhöhter Eisenbedarf (z.B. Schwangerschaft, Sport) oder vermehrte Eiseneinbußen durch Blutungen (z.B. starke Regelblutungen, Magengeschwüre). Pro 1 ml Blut muss hierbei mit einem Verlust von ca. 0,5 mg Eisen gerechnet werden.

Eisen oft Frauensache

Eisen gilt als DAS Frauenmineral schlechtweg. Kein Wunder, denn menstruationsbedingt brauchen Frauen etwa ihr halbes Leben lang – von der Pubertät bis zur Menopause – mehr Eisen als Männer. Dass die notwendige ausreichende Versorgung mit dem Spurenelement nicht jeder Frau gelingt, zeigte die BIOGENA Good Health Study* – und das auf dramatische Weise. So waren 37,7 % der teilnehmenden Frauen von einem Eisenmangel betroffen (Ferritin 30 ng/ml). Im Vergleich dazu wiesen nur 5,8 % der Männer einen Eisenmangel auf.

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Eisenmangel bei Vegetariern und Veganern – auch eine Frage der Ernährung

Mit rosigen Wangen und voller Energie durchs Leben? Das ist grundsätzlich auch ohne Fleisch möglich. Dennoch fällt es Pflanzenköstler:innen oft schwerer, ausreichend Eisen zu tanken. Dies bestätigt auch die österreichische BIOGENA Good Health Study*, die in der Gruppe der Veganer:innen und Vegetarier:innen die größte Mangelversorgung aufzeigen konnte. Während 43,6 % der Mischköstler:innen und 25,6 % der Flexitarier:innen optimal mit Eisen versorgt waren, lagen nur 5,6 % der Vegetarier:innen und 3,8 % der Veganer:innen im Optimalbereich. Indessen befanden sich mehr als die Hälfte der Veganer:innen (53,8 %) und knapp die Hälfte der Vegetarier:innen (47,2 %) im Eisenmangel (Ferritin 30 ng/ml).

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Abb.: Vegane und vegetarische Personengruppen zeigten die schlechteste Versorgung (53,8 % bzw. 47,2 % weisen einen Ferritin-Wert < 30 ng/ml auf)

Symptome, Anzeichen & Folgen: Woran erkennt man Eisenmangel?

Energielevel gegen 0? Schneewittchen-Teint? Eis-Hände? Dies ist wohl das klassische Bild von einer Person mit Eisenmangel. Eisenmangel hat jedoch viele Gesichter. Bereits im Frühstadium kann es zu Müdigkeit, nachlassender Leistungsfähigkeit und Haarausfall kommen. Schreitet der Eisenmangel weiter fort (Stadium 2), können sich unzählige weitere Symptome dazugesellen. Dazu zählen mitunter trockene Haut, Mundwinkeleinrisse, Infektanfälligkeit, Kälteempfindlichkeit oder Konzentrationsprobleme. Im 3. Stadium sind die Eisenspeicher dermaßen erschöpft, dass es auch zu gravierenden Störungen bei der Blutbildung kommt. Nicht nur die Zahl der roten Blutkörperchen (= Erythrozyten) sinkt, auch ihr Hämoglobingehalt. Der stark fortgeschrittene Eisenmangel äußert sich nun mit den klassischen Eisenmangelanämie-Symptomen – u.a. mit blasser Haut, Kopfschmerzen, Schwindel, körperlichen und geistigen Leistungsabfall.

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Stadien des Eisenmangels
Abb.: Stadien des Eisenmangels: Speichereisenmangel (Stadium 1), eisendefizitäre Erythropoese (Stadium 2), Eisenmangelanämie (Stadium 3).

Symptome im Überblick:

Neurologische Symptome:

  • Müdigkeit und Ermüdbarkeit
  • Kopfschmerzen
  • nachlassende Denkfähigkeit
  • Vergesslichkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Schlafprobleme

Haut, Haare & Nägel:

  • Brüchige Nägel
  • Haarausfall
  • Hauttrockenheit
  • Mundwinkeleinrisse
  • rissige Lippen
  • blasse Haut und Schleimhäute

Psyche:

  • Gedrückte Stimmungslage
  • Unruhe
  • Nervosität
  • Aufmerksamkeitsstörungen

Bewegungsapparat:

  • Muskelschwäche
  • rasche Ermüdbarkeit
  • reduzierte Leistungsfähigkeit
  • Restless Legs Syndrom

Ernährung:

  • Appetitlosigkeit

Immunabwehr:

  • Gesteigerte Infektanfälligkeit

Herzkreislaufsystem und Lunge:

  • Blutarmut (Eisenmangelanämie)
  • Herzklopfen
  • Schwindel
  • Kurzatmigkeit
  • Kältegefühl
  • Erschöpfung

Eisenmangel feststellen

Wer den Verdacht hegt, selbst an einem Eisenmangel zu leiden, der kann im Zuge einer labordiagnostischen Blutuntersuchung Klarheit gewinnen. Doch was gibt es hier zu beachten?

Eisen Werte: Ab wann spricht man von einem Eisenmangel?

Oftmals wird bei Verdacht auf Eisenmangel der Hämoglobin-Spiegel gemessen. Dieser gibt Aufschluss darüber, wie viel Eisen im Blut enthalten ist, lässt aber nicht erkennen, wie es generell um die Eisenspeicher des Körpers bestellt ist. Für eine genaue Bestimmung des Eisenstatus sollten deshalb auch der Ferritinspiegel, der Transferrinspiegel sowie die Transferrinsättigung zu Rate gezogen werden, die im Idealfall im Normalbereich liegen sollten.

Eisen: Normalwerte und Abweichungen


Unterversorgung

Normalwerte

Überladung

Ferritin (ng/ml)

30

30-300

> 1000

Transferrin (mg/dl)

> 400

200 – 400

< 200

Transferrinsättigung (%)

16

16-45

> 45

Eisenmangel beheben & Eisenspeicher auffüllen: Was kann man bei Eisenmangel tun?

Wer an Eisenmangel leidet, der sollte mithilfe einer Person mit Expertise auf Ursachensuche gehen. Ganz nach dem Motto „Kenne deinen Feind“ ist es klar von Vorteil zu wissen, ob der Eisenmangel beispielsweise auf einer Fehlernährung, starken Periode, eine herabgesetzte Eisenaufnahme – oder sogar auf mehreren Faktoren gleichzeitig – gründet. Neben einer eisenreichen Ernährung (siehe Tabelle „vegane Lebensmittel mit Eisengehalt“) kann die Eisenaufnahme mithilfe eines Eisenpräparates gesteigert werden.

Wie lange dauert es, bis Eisenmangel behoben ist?

Die Behandlung eines Eisenmangels oder sogar einer Eisenmangelanämie benötigt meist einige Wochen bis Monate. Bei einer längerfristigen Eiseneinnahme ist eine regelmäßige labordiagnostische Analyse empfohlen, um eine passende Dosierung sicherzustellen.

Wie viel Eisen pro Tag bei Eisenmangel?

Wie viel Eisen pro Tag bei Eisenmangel empfohlen werden kann, ist individuell unterschiedlich. Eine medizinische Fachkraft kann den aktuellen Ist-Zustand der betroffenen Person erheben und diesen mit einem sinnvoll dosierten Eisenpräparat abstimmen.

Wer Probleme mit hochdosierten Eisensalzpräparaten hat, der kann sein Glück auch mit niedrig-dosierten pflanzlichen Spezialextrakten (wie z.B. in MoFerrin® 21) versuchen. Schließlich ist unser Körper bei einem Engpass an Eisen in der Lage, die Eisenverwertung im Darm hochzuschrauben. Untersuchungen bestätigen mittlerweile, dass auch sanft-dosierte pflanzliche Eisenpräparate ans Ziel führen können und eine wirksame und verträgliche Alternative zu den üblichen hochdosierten Eisensalzen bieten.

Nahrungsergänzung bei Eisenmangel: Tabletten, Kapseln, flüssiges Eisen & Co.

Zur Bekämpfung von Eisenmangel gibt es unterschiedliche Eisenpräparate am Markt. Von Eisentabletten angefangen, über Kapseln, Granulate, diversen Flüssigformen und vieles mehr. Während manche Menschen einen wohlschmeckenden Eisensaft präferieren, greifen andere wiederum lieber zu in Kapselform verpacktem Eisen – hygienisch, praktisch und geschmackneutral. Da Nahrungsergänzungsmittel meist über mehrere Wochen eingenommen werden, sollte auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass die gewählten Präparate auf unnötige Zusatzstoffe verzichten. Als besonders sanft und gut verträglich gelten zudem Nahrungsergänzungen, die als Eisenquelle pflanzliche Spezialextrakte (wie z.B. in MoFerrin® 21) verwenden.

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Eisenmangel bei Schwangerschaft & Stillzeit

Schwangerschaft und Stillzeit zählen zu den fordernden Lebensphasen, in denen sich aufgrund der hohen körperlichen Anforderungen leichter ein Eisenmangel entwickeln kann. Der erhöhte Eisenbedarf in der Schwangerschaft gründet darauf, dass nicht nur die werdende Mutter, sondern auch das heranwachsende Kind mit dem essenziellen Spurenelement versorgt werden muss. Zusätzlich gieren die vergrößerte Gebärmutter und der Mutterkuchen (Plazenta) nach Eisen. Ein erhöhte Eisenbedarf bleibt auch während der Stillzeit bestehen, da die Verluste der Schwangerschaft und Geburt ausgeglichen werden müssen und das Kind zudem über die Muttermilch mit Eisen mitversorgt wird.

Mehr zum Thema „Eisenmangel in der Schwangerschaft und Stillzeit“

Eisenmangel bei Kindern

Eisenmangel macht auch vor den Kleinsten nicht halt. Gerade in starken Wachstumsphasen wird Eisen nicht nur zur Aufrechterhaltung der normalen Körperfunktionen benötigt, sondern auch für das steigende Blutvolumen. Während der kindliche Körper nach Eisen verlangt, kann die Eisenzufuhr der Heranwachsenden zugleich erschwert sein – oft durch eine einseitige eisenarme Ernährung durch die natürliche kindliche Selektivität beim Essen, manchmal auch durch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eine Eisenresorptionsstörung. Eltern, die bei ihrem Kind einen Eisenmangel vermuten, sollten den Rat medizinischen Fachpersonals einholen. Mittels Blutanalyse kann gegebenenfalls ein bestehender Eisenmangel entlarvt werden und ein sinnvoll abgestimmtes Eisenpräparat empfohlen werden.

Eisenmangel & Wechseljahre

Auch Frauen, die kurz vor der Menopause stehen, sollten ihre Eisenwerte im Blick behalten. So kann es durch die hormonelle Umstellung zu starken Monats- oder Zwischenblutungen kommen, die an den Eisendepots zehren. Mit Ausbleiben der Periode (= Menopause) entspannt sich die Lage der betroffenen Frauen und ihr Eisenbedarf gleicht sich an jenen der Männer an (= 10 mg Eisen täglich).

Mehr zum Thema Wechseljahre

Eisenmangel & Sport

Gerade im Ausdauer- und Leistungssport kann sich ein Eisenmangel schnell in ausbleibenden Trainingserfolgen bemerkbar machen. Deshalb sollten gerade Sportler:innen, die ganz vorne mit dabei sein wollen, ihren Eisenstatus stets im Auge behalten. Durch die körperliche Beanspruchung und das vermehrte Schwitzen braucht der Körper nämlich mehr Eisen – je schweißtreibender der Sport, desto höher die Einbußen, denn mit jedem Liter Schweiß verliert der Körper 1,2 Milligramm Eisen. Zudem wird bei hoher sportlicher Aktivität mehr von dem eisenhaltigen roten Blutfarbstoff Hämoglobin produziert, welcher für die Bildung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und des Muskeleiweißes Myoglobin benötigt wird ist.

Die Eisenverluste noch zusätzlich in die Höhe schrauben, kann langes Laufen. Durch den harten Bodenkontakt kann es nämlich zu einer mechanischen Zerstörung der roten Blutkörper kommen, für deren Neubildung zusätzliches Eisen aufgewendet werden muss.

Immunsystem & Eisenmangel

Ein weniger bekanntes Symptom von Eisenmangel ist, dass dieser die Infektanfälligkeit erhöht. So kann ein Eisenmangel mit einem Gewebeschwund verschiedener Organe des Immunsystems sowie mit einer veränderten Immunabwehr einhergehen. Studien in Entwicklungsländern zeigen, dass ein Eisenmangel bei Kindern die angeborene und erworbene Immunität beeinträchtigt und dadurch das Infektionsrisiko ansteigt.

Vitamin B12 und Eisenmangel

Eisen und Vitamin B12 übernehmen in unserem Körper ähnliche Aufgaben. So spielen beide Mikronährstoffe in unserem Nervensystem, bei der Energiegewinnung sowie bei der Blutbildung eine Rolle. Dementsprechend ähnelt auch das Symptombild eines Vitamin B12-Mangels jenem eines Eisenmangels.

Was viele nicht wissen, ist, dass ein gleichzeitiger Eisen- und Vitamin B12-Mangel Probleme beim Diagnostizieren bereiten kann. So kann ein Eisenmangel im Blutbild einen B12-Mangel maskieren – und umgekehrt. Bei Verdacht auf einen kombinierten Mangel sollten deshalb ausführlichere Laboruntersuchungen zu Rate gezogen werden.

Fazit: Eisenmangel ist weltweit verbreitet und trotzdem verkannt. Wer morgens nicht aus den Federn kommt und das Gefühl hat, körperlich bzw. psychisch nicht aus dem Vollen schöpfen zu können, der sollte seinen Eisenspiegel genauer auf den Zahn fühlen und seinem Körper ggf. mit Eisen unter die Arme greifen. Denn ein Plus an Eisen bedeutet zugleich ein Plus an Lebensgefühl!

* Über die BIOGENA Good Health Study 

Die BIOGENA Good Health Study ist mit 1377 Teilnehmern Europas umfangreichste Studie zu Mikronährstoffen, Gesundheit und Wohlbefinden. Ziel der großangelegten Studie war, ein aktuelles Bild über den Gesundheits- und Versorgungszustand der österreichischen Bevölkerung zu zeichnen und zu belegen, dass eine bessere Mikronährstoffversorgung mit einem Plus an körperlichem und geistigem Wohlbefinden belohnt wird.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Eisenmangel

Als besonders gut verträglich gelten pflanzliche Spezialextrakte (wie z.B. in MoFerrin® 21), die natürliches Eisen enthalten.

Symptome, die auf einen Eisenmangel hindeuten (z.B. Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Leistungsabfall), können auch im Zuge anderer Nährstoffmängel oder Erkrankungen auftreten. Zur Aufdeckung eines Eisenmangels ist deshalb eine labordiagnostische Analyse unumgänglich.

Die Kombination von eisenhaltigen Lebensmitteln mit sogenannten „Eisen-Boostern“ kann die Eisenaufnahme in den Körper verbessern. Als Eisen-Booster wirken Lebensmittel, die Vitamin C, Vitamin A, Fruchtsäuren, Milchsäuren oder schwefelhaltige Aminosäuren enthalten. 

Eisenmangel ist in der Regel gut behandelbar. Neben einer eisenreichen Ernährung können Eisenpräparat die Eisenspeicher wieder auffüllen.

Ein Eisenmangel beeinträchtigt die eisenabhängigen Funktionen des Körpers. Während die Blutbildung zu Beginn noch nicht gestört ist, kommt es bei fortgeschrittenem „manifesten“ Eisenmangel auch innerhalb der Blutbildung zu gravierenden Störungen.

Typische Beschwerden einer Eisenmangelanämie (= Blutarmut) sind Müdigkeit, Blässe, Schwindel und ein körperlicher und geistiger Leistungsfall. Häufiger und früher als die Eisenmangelanämie treten nicht-anämische Symptome auf, wie Veränderungen der Haut und Nägel, Haarausfall, Zungenbrennen oder Infektanfälligkeit.

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