Der mongolische Tragant (Astraglus membranaceus) ist ein Klassiker der traditionellen chinesischen Lehre. Als vitalisierendes Tonikum und Immunstimulans blicken die Wurzelteile des Gewächses auf eine jahrtausendelange Anwendungsgeschichte zurück. Heutzutage hat auch der Westen die wohltuenden Eigenschaften des fernöstlichen Schmetterlingsblütlers für sich entdeckt und verwendet das Extrakt seiner Wurzeln nicht nur als Kräftigungsmittel, sondern auch bei Allergien, Heuschnupfen und anderen Stress. Unser Portrait über eine Traditionswurzel, die selbst modernen Zeiten gewachsen ist.
Was ist Astragalus?
Astragalus, auch Tragant, Bocksdorn oder Huang Qi genannt, ist eine kleine krautartige Pflanze mit vielfarbigen Blüten, die zur Familie der Schmetterlingsblütler zählt. Unter den rund 3000 Astragalus-Arten sticht vor allem der mongolische Tragant (Astragalus membranaceus) heraus. Astragalus membranaceus war ursprünglich nur im nördlichen China und der Mongolei beheimatet, besiedelt heutzutage jedoch weite Teile der nördlichen Hemisphäre. Als vitalisierendes Tonikum und Immunstimulans blicken die Wurzelteile des Gewächses innerhalb der traditionellen chinesischen Lehre auf eine jahrtausendelange Anwendungsgeschichte zurück. Bekanntheit erlangte er nicht zuletzt auch dank der wertschätzenden Worte, die ihm als „Huang Qi“ (auf Deutsch: „gelber Führer“) im ältesten chinesischen Kräuterbuch zugesprochen wurden. Über den arabischen Raum trat Astragalus membranaceus schließlich den Siegeszug nach Europa an, wo auch die im 12. Jahrhundert lebende Kräuterkundlerin Hildegard von Bingen unter dem Deutschen Namen Bocksdorn Gefallen an der Wirkung der Tragantwurzel fand.
Diese Inhaltsstoffe stecken in der Astragalus-Wurzel
Reif geerntete Astragalus-Wurzeln faszinieren mit einer Vielfalt an interessanten Inhaltsstoffen. Von besonderem Wert ist hierbei insbesondere der spezifische Mix aus sekundären Pflanzenstoffen – allen voran Polysaccharide und Astragaloside. Hinter letzteren stecken spezielle Saponine (schaumbildende Bitterstoffe), die ausschließlich in den Tragantwurzeln vorkommen und denen spezielle Wirkungen zugesprochen werden. In der Wurzel sammeln sich zudem auch wichtige Fettsäuren, Aminosäuren und Mineralstoffen, wie Calcium, Eisen und Selen.
Diese Wirkung schreiben die traditionell chinesische Lehre & Ayurveda der Tragantwurzel zu
Die Tragantwurzel wird in China traditionell zur Stärkung der Abwehrkräfte sowie zur Verbesserung der Lebensenergie, des „Qi“, eingesetzt. Das Tonikum (Kräftigungsmittel) soll hierbei erschöpften Menschen helfen, die Lebenskraft wieder frei durch den Körper fließen zu lassen. Heutzutage erfreut sich auch der Westen über die wohltuende Pflanzenkraft des Astragalus menbranaceus. So kann der mongolische Tragant als ein natürliches Adaptogen unsere Anpassungsfähigkeit gegenüber Stressauslöser verbessern. In der Wissenschaft ist in den letzten Jahren vor allem seine immunmodulierende Wirkung in den Blickpunkt des Interesses gerückt. So kann der mongolische Tragant unser Immunsystem harmonisieren, indem er nicht nur ein schwaches Immunsystem anregt, sondern auch überschießende Immunreaktionen drosselt.
Astragalus zur Abwehrstärkung
Astragalus membranaceus wird traditionell zur Stärkung der Abwehrkräfte eingesetzt. Moderne Studien ermöglichen es uns mittlerweile Anwendungsbeobachtungen zu untermauern und mehr über die dahinterliegenden Mechanismen zu erfahren. So zeigen Untersuchungen, dass Astragalus sowohl unsere angeborene als auch unsere erworbene Immunität unterstützt. Dafür verantwortlich sollen u.a. die in der Wurzel enthaltenen pflanzenspezifischen Astragaloside sein. Über ihre immunstärkende Wirkung hat die Wurzel schlussendlich auch einen vitalisierenden Effekt.
Astragalus gegen Heuschnupfen und Allergien
Astragalus membranaceus ist unter Kräuterkundigen nicht nur für seine immunstärkende Effekte bekannt, sondern auch dafür, Überreaktionen der Körperabwehr gegenüber Pollen und andere Allergene abzumildern. Dass die Tragantwurzel tatsächlich antiallergische Effekte aufweist, konnte eine Studie mit 48 Heuschnupfen-Patienten aufzeigen. In dieser nahmen Erwachsene mit allergischen Schnupfen während der Pollensaison sechs Wochen lang ein Präparat mit Astragalus membranaceus-Wurzelextrakt als Leitsubstanz ein. Es zeigte sich, dass die Einnahme zu einer Linderung des allergischen Schnupfens, des Niesens und Juckens führte, während die Betroffenen wieder an mehr Lebensqualität zurückgewannen. Um den Körper gegen saisonale Allergien zu rüsten, sollte das Astragalus-Wurzelextrakt im Idealfall bereits einige Wochen vor dem voraussichtlichen Pollenflug regelmäßig eingenommen werden.
Astragalus vs. Ashwagandha – was unterscheidet diese beiden Adaptogene?
Astragalus und Ashwagandha sind beide ihres Zeichens traditionell erprobte Naturschätze. Während die Wurzeln des Astragalus in der traditionellen chinesischen Lehre zu suchen sind, gehört Ashwagandha zu einer der wichtigsten Pflanzen des Ayurveda, der traditionellen indischen Lehre. Beiden Pflanzen gemeinsam sind ihre adaptogene Eigenschaften, die unseren Körper dabei helfen, sich besser an Umweltreize anzupassen und dadurch Einflüsse leichter abperlen zu lassen. Der Fokus von Ashwagandha liegt jedoch, wie ihr Beiname „Schlafbeere“ auch verrät, eher auf ihrem positiven Einfluss auf die innere Balance in Zeiten erhöhter Stressbelastung, während Astragalus mit seiner immunmodulierenden Wirkung punktet.
Dosierung
Die ideale Dosierung des mongolischen Tragants ist von seinem Anwendungszweck abhängig. Zur Stärkung des Immunsystems sowie zur Linderung von Allergien hat sich die Einnahme von 300 mg Astragalus membranaceus-Extrakt täglich bewährt. Der Gehalt an Astragalosiden – den speziellen sekundären Pflanzenstoffen der Tragantwurzel – stellt ein wichtiges Qualitätsmerkmal in Bezug auf den Einsatz dieser bewährten Pflanze dar. Aus diesem Grund sollte der Astragalosid-Gehalt pro Kapsel eines Extraktes ersichtlich sein. Zu höheren Dosierungen oder zur Dosierung in anderen Anwendungsfragen sollte Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin des Vertrauens gehalten werden.
Einnahme & Anwendung von Tragant
Wann Astragalus einnehmen: Gibt es einen empfohlenen Einnahmezeitpunkt?
Für die Einnahme vonAstragalus membranaceus gibt es keinen konkret-empfohlenen Einnahmezeitpunkt. Die Einnahme sollte jedoch zwischen den Mahlzeiten mit reichlich Wasser erfolgen.
Eine konkrete Timeline gibt es hingegen für den Anwendungsstart: Verwendet man das Astragalus-Wurzelextrakt als natürliche Hilfe bei Allergien, so sollte mit der Einnahme bereits einige Wochen vor der Allergiesaison (z.B. des Pollenflugs) begonnen werden und die komplette Beschwerdezeit hindurch fortgesetzt werden. Möchte man wiederum die Abwehrkräfte für die bevorstehende Infekt-Saison stärken, so sollte man bereits in den letzten warmen Zügen des Herbsts mit dem Tragantwurzel-Extrakt beginnen.
Darreichungsformen: Kapseln, Extrakt, Pulver oder Tropfen?
Am Markt ist Astragalus als Pulver oder Extrakt verfügbar, in Kapseln oder als loses Rohkost-Pulver, aber auch die getrocknete Wurzel ist zur Zubereitung von Tee erhältlich. Kapselprodukte, wie sie bei BIOGENA in Halbmanufaktur hergestellt werden, ermöglichen den Verzicht auf unnötige Zusatzstoffe und sind somit beim Kauf eines Astragalus membranaceus-Präparates das „Mittel erster Wahl“.
Doch nicht nur die Darreichungsform, auch die Qualität des enthaltenen Astragalus zählt: Ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist hierbei der Gehalt an wertgebenden Polysacchariden und Astragalosiden, die in hochwertigen Wurzelextrakten in konzentrierten und standardisierten Mengen vorzufinden sind. Ein weiteres Must-Have sind ausführliche Qualitätstests, die der Astragalus im Vorfeld durchlaufen sein muss. Dazu zählt die Prüfung auf Schwermetall- und Pestizid-Rückstände genauso wie die Analyse auf das Mykotoxin Ochratoxin A, das bei falscher Lagerung nach der Ernte durch Schimmelpilz gebildete werden kann. Vertrauenswürdige Premium-Hersteller, wie BIOGENA, bürgen mit ihrem Namen für eine hohe Qualität des Astragalus-Extrakts.
Astragalus & Schwangerschaft
Zur Anwendung von Astragalus in der Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine ausreichenden wissenschaftlichen Sicherheitsdaten vor. Deshalb sollte von der Einnahme von Astragalus in diesen besonderen Lebensphase abgesehen werden.
Fazit: MongolischerTragant, Bocksdorn, Huang Qi. Astragalus membranaceus ist eine Pflanze, die viele Namen trägt. Seit Jahrtausenden ein Fixpunkt der traditionellen chinesischen Lehre, findet die Powerwurzel als Immun-Boost und natürliche Hilfe bei Allergie auch in der westlichen Welt mehr und mehr Gefallen.
Häufig gestellte Fragen
Weiterführende Literatur:
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