Vitamine, Mineralstoffe und Co

Biotin (Vitamin H) – für Haare & Haut

von Mag. Margit Weichselbraun
am 02.03.2023
Biotin (Vitamin H) – für Haare & Haut

Schönheit hat viele Gesichter. Dennoch fühlen wir uns alle von schöner Haut und glänzendem Haar angezogen. In unserem alltäglichen Sprachgebrauch greifen wir gerne zur Floskel „Schönheit kommt von innen“. Schnell mal so dahingesagt, steckt in dieser Redensart doch mehr, als man ihr zunächst Glauben schenken möchte: Wo äußerliche Anwendungen wie Cremen, Masken & Co an ihre Grenzen stoßen, versorgt die Pflege mit Vitalstoffen von innen. So wirken ausgewählte Vitamine und Mineralstoffe am Aufbau und der Struktur von Haut und Haaren mit. Gezielt eingesetzt unterstützt uns die innerliche Nutritivpflege dabei, unsere Vitalkraft und Schönheit möglichst lange zu bewahren. Hier kommt Biotin, ein bekannter Vertreter der Beautynährstoffe, ins Spiel.

Was ist Biotin?

Biotin zählt zur Gruppe der B-Vitamine und wird auch Vitamin B7, Vitamin H oder Schönheitsvitamin genannt. Biotin trägt also viele Namen - auf jeden Fall ist das wasserlösliche B-Vitamin aber eines: essenziell, sprich, lebenswichtig für unseren Körper.

Wofür ist Biotin wichtig?

Als unerlässlicher Bestandteil von Enzymen (Coenzym) ist Biotin an vielen zellulären Stoffwechsel-Vorgängen beteiligt – nicht zuletzt am Stoffwechsel der Makronährstoffe (Proteine, Fette und Kohlenhydrate). Zudem trägt es zum Energiestoffwechsel bei und unterstützt die normalen Funktionen von Psyche und Nerven. Wenn man in Internet und Zeitungen über Vitamin Bstolpert, dann meist im Kontext Schönheit, denn das Vitamin trägt zur Aufrechterhaltung normaler Hautstrukturen bei und leistet einen wertvollen Beitrag zum Erhalt schöner Haare – und das gilt sowohl für das Haupthaar als auch für den auch Bartwuchs.

Vorkommen in Lebensmitteln: Wo ist Biotin enthalten?

Es steckt – wenn oft nur in geringen Konzentrationen – in vielen Lebensmitteln, aber eine gesunde Ernährung ist essenziell. Als besonders biotinreich gelten rohe Eier, aber nur das Eigelb. Ein wahrer Biotin-Räuber ist das in rohem Eiweiß enthaltene Avidin. Avidin kann die Biotin-Aufnahme behindern, indem es sich mit dem Vitamin zu einem Komplex verbindet, den unsere Darmzellen nicht aufnehmen können. Da Temperaturen über 100 °C Avidin zerstören, spielt die Komplexbindung in der Praxis eine untergeordnete Rolle.

Neben dem Eigelb enthalten auch noch Hefe und Innereien große Mengen an Biotin. Gute pflanzliche Quellen sind Nüsse, Linsen, Haferflocken und ungeschälter Reis.  Übrigens kann auch unsere Darmflora – neben geringen Konzentrationen von Vitamin K, Vitamin B1 und Vitamin B2 – kleine Mengen an Biotin bilden.

Dosierung & Anwendung

Angemessene Zufuhr: Wie viel Biotin am Tag?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung spricht für Erwachsene und Jugendliche ab 15 Jahren als Referenzwert für eine angemessene Zufuhr eine Tagesdosis von 30–60 Mikrogramm Biotin aus. Dabei handelt es sich um einen reinen Schätzwert, da nicht bekannt ist, wie viel Biotin unser Körper wirklich benötigt und kein genauer Tagesbedarf genannt werden kann.

Wer braucht extra Biotin?

Die Kenntnisse zum Biotinbedarf des Menschen sind bisher unvollständig, in der Regel wird angenommen, dass eine ausgewogene Ernährung den Biotin-Bedarf deckt – bestimmte Faktoren wie regelmäßiger Alkoholkonsum und einseitige Diäten können den Bedarf jedoch erhöhen. Wer es genau wissen möchte, lässt seinen Biotin-Status im Labor messen.

Nahrungsergänzung: Welches Biotin für feste Nägel und Haare?

Für die innerliche Biotin-Pflege sind Kombinationspräparate ideal, die jene Vitalstoffe enthalten, die mit Biotin zusammenarbeiten. So wirkt sich Zink auf die Erhaltung normaler Nägel aus, wohingegen Vitamin C mithilft, die normale Kollagenbildung der Haut zu unterstützen.

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D-Biotin Formula
  • Enthält verschiedene Mikronährstoffe für Haut, Haare und Nägel
  • Biotin und Zink tragen zur Erhaltung normaler Haut und Haare bei
  • Vitamin C unterstützt die normale Kollagenbildung für die normale Funktion der Haut
  • Zink ist an der Erhaltung normaler Nägel beteiligt
  • Kupfer trägt zur normalen Haut- und Haarpigmentierung bei

 

Einsatzmöglichkeiten:

  • Zur gezielten Zufuhr von ausgewählten Vitaminen und Mineralstoffen, die für Haut, Haare und Nägel relevant sind und zu ihrer Erhaltung beitragen
  • Zur Unterstützung der normalen Kollagenbildung der Haut
  • Als wichtiger Beitrag für eine normale Haut- und Haarpigmentierung
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Wann und wie nimmt man Biotin richtig ein?

Biotin kann zu jeder Tageszeit zugeführt werden, günstig ist es jedoch, Biotin-Kapseln vor oder zu einer Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen.

Darreichungsformen: Biotin Tabletten, Kapseln, Tropfen & Co

Biotin ist am Markt in unterschiedlichen Darreichungsarten erhältlich. Während Tabletten und Kapseln die häufigsten Anwendungsformen darstellen, stolpert man über Flüssigpräparate, wie z.B. Biotin-Tropfen, selten. Wer die Qual der Wahl hat, der sollte zu hochwertigen Biotin-Präparaten nach dem Reinsubstanzen-Prinzip (= frei von unnötigen Hilfs- und Zusatzstoffe; in erster Linie Kapselpräparate) greifen und bei vertrauenswürdigen Anbietern kaufen. 

Wie lange soll Biotin eingenommen werden?

Bislang sind – in angemessenen Dosierungen - keine negativen Folgen einer langfristigen Biotin-Supplementierung bekannt. Über die Messung des Biotin-Status lässt sich einfach feststellen, ob und wie lange die Biotin-Zufuhr erfolgen soll.

Ungenügende Biotin-Versorgung erkennen

Nicht immer geht eine ungenügende Biotin-Versorgung mit erkennbaren Anzeichen einher, weshalb es durchaus sein kann, dass der Engpass lange Zeit unbemerkt bleibt. Wer in puncto Biotin auf Nummer sicher gehen möchte, sollte daher seinen Spiegel auf jeden Fall labordiagnostisch nachmessen lassen.

Zeit für einen Check des Biotin-Spiegels? 

Eine ungenügende Biotin-Versorgung kann sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen. Folgende Anzeichen können Hinweise darauf sein, seinen Biotin-Spiegel einem Check zu unterziehen: 

  • Appetitlosigkeit
  • Schwäche, Müdigkeit
  • Trockene, schuppige Haut
  • Trockenes Haar
  • Brüchige Nägel

Laborwerte: Biotin-Normalwerte

Eine labordiagnostische Blutuntersuchung kann der individuellen Biotin-Versorgung genauer auf den Zahn fühlen. Eine Einteilung der Biotin-Versorgung kann folgender Tabelle entnommen werden.

Normalwerte 300 – 1000 ng/l
Unterer Normalbereicht / grenzwertige Versorgung 200 – 300 ng/l
Suboptimale Versorgung 200 ng/l
Vor der Blutabnahme zu beachten 12 h nüchtern
Bestehende Biotin-Präparate einige Tage vor der Blutentnahme absetzen

FAQ's

Ja, Biotin ist nur ein anderer Begriff für Vitamin H.

Vitamin H, auch Biotin genannt, ist ein essentielles Vitamin aus der Familie der B-Vitamine.

Für eine adäquate Biotin-Dosierung sollte idealerweise ärztliche Rücksprache gehalten werden. Ein Arzt/eine Ärztin mit einem Mikronährstoff-Schwerpunkt kann mithilfe einer labordiagnostischen Untersuchung den individuellen Ist-Zustand an Biotin erheben. Neben Biotin können zudem auch noch andere „Haar-relevante“ Nährstoffe analysiert werden und – ggf. – die Supplementierung auf die jeweiligen Messerergebnisse abgestimmt werden.

Eine adäquate Biotin-Versorgung trägt laut der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zur Erhaltung normaler Haut und Haare bei. Darüber hinaus unterstützen angemessene Biotin-Spiegel die Schleimhäute, einen normalen Energiestoffwechsel, einen normalen Makronährstoff-Stoffwechsel (= Fett, Eiweiß, Kohlenhydrate) sowie normale Funktionen von Nerven und Psyche.

Hochwertige Biotin-Präparate, die frei von unnötigen Zusatzstoffen sind (in erster Linie Kapselprodukte), zeichnen sich durch eine optimale Verträglichkeit aus. Zudem sollte man für einen zielgerichteten Einsatz noch ärztliche Rücksprache bzgl. der Präparat-Dosierung halten.
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Neues aus der Wissenschaft

Zum Haareraufen: Screening zeigt Biotin-Unterversorgung

Nur ein Anhängsel, aber dennoch nicht wegzudenken – unser Haupthaar begleitet uns von frühesten Kindesbeinen an. Wir identifizieren uns mit den Haaren, sie sind Ausdruck von Persönlichkeit und Individualität und haben mancherorts schon so einige trendige Höhen und Tiefen miterlebt. Wie man das Haar auch dreht und wendet – von der Wurzel bis zur Spitze – man hängt einfach daran. Umso mehr bereiten Einbußen Kopfzerbrechen. Eine Schweizer Studie mit Frauen zeigte nun, dass hinter ausfallendem Haar auch eine suboptimale Versorgung des Körpers mit dem wasserlöslichen B-Vitamin Biotin stecken kann.

Jeder Mensch verliert täglich Haare. Bis zu hundert Stück sind normal und kein weiterer Grund zur Sorge. Erst wenn der Haarausfall die Haarneubildung längerfristig überwiegt, bemerken wir, dass unsere Haarpracht nachlässt.

Faktor Ernährung – nicht an den Haaren herbeigezogen

Der Zustand der Nährstoffspeicher hängt eng mit der Quantität und Qualität der Haare zusammen.  Eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen sowie deren reibungslose Aufnahme und Transport sind für Gewebe mit einer hohen Stoffwechselaktivität, wie die Haarwurzel, von grundlegender Bedeutung. Umso wichtiger ist es für die Erhaltung der Haarpracht, die Haarwurzel regelmäßig mit den richtigen Nährstoffen zu versorgen. Kräftig unterstützen kann unser Haar Biotin, ein Vitamin des B-Komplexes, das zur Erhaltung normaler Haare beiträgt und deshalb Vitamin H genannt wird.

Screening zeigt Biotin-Mangel bei Frauen mit dünnem Haar

In der vorliegenden Studie nahm sich ein Schweizer Forscher zum Ziel, den Zusammenhang zwischen der Biotin-Versorgung von Frauen und dünner werdendem Haar näher zu beleuchten. Dafür untersuchte er den Biotin-Spiegel von 541 Frauen zwischen 9 und 92 Jahren, die über ausfallendes Haar klagten. 75 Frauen, die bereits im Vorfeld zu einem Biotin-Präparat gegriffen hatten, wurden aus der Datenanalyse ausgeschlossen. Die Auswertung des Screenings zeigte, dass immerhin 38 % der Studienteilnehmerinnen einen Biotinmangel hatten (100 ng/l).

Laut Forscher wäre es ideal, den Biotin-Spiegel bereits bei Verdacht auf eine Unterversorgung zu messen. Liegt der Wert unter 100 mg Biotin/l, sollte die Ursache – sofern nicht aus der Anamnese ersichtlich – gesucht und die Unterversorgung ausgeglichen werden. Unabhängig von der Ursache kann zu einem konzentrierten Biotin-Präparat gegriffen werden, das helfen kann, das fehlendes Vitamin zu tanken.

Conclusio: Die Haarpracht hängt eng mit den im Körper vorhandenen Nährstoffen zusammen. Bei überdurchschnittlichem Haarverlust sollte eine Unterversorgung mit dem wasserlöslichen Biotin in Betracht gezogen, der Status im Blut gemessen und bei Bedarf supplementiert werden.

Mehr zum Thema finden Sie hier unter:

Haut, Haare & Nägel

Referenz:

Trüeb, R. M. 2016. Serum Biotin Levels in Women Complaining of Hair Loss. Int J Trichology. 8(2):73–7.

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