L-Carnitin: Wirkung, Einnahme, Dosierung & mehr

C7H15NO3  - wer wüsste das nicht? Für alle, die im Chemie-Unterricht aber weniger aufmerksam waren: L-Carnitin ist eine Verbindung, die in Leber, Nieren und Gehirn aus den Aminosäuren Lysin und Methionin gebildet wird und die eine essenzielle Rolle im Energiestoffwechsel spielt. Unser Körper kann L-Carnitin also selbst bilden, benötigt dazu als Cofaktoren aber die Vitamine B3, B6, und C sowie Eisen in ausreichender Konzentration. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde L-Carnitin erstmals aus Fleischextrakt isoliert und nach der Ausgangsquelle benannt („carnis“ lat. („Fleisch“). Entsprechend nehmen wir für gewöhnlich ausreichend L-Carnitin über die Nahrung zu uns, sofern rotes Fleisch – besonders Schaf-, Rindfleisch oder Wild – konsumiert wird. Bei pflanzenbasierter Ernährung kann es hilfreich sein, L-Carnitin über Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen. Vor allem, wenn die körpereigene Produktion aufgrund von Stoffwechselstörungen (z. B. Diabetes mellitus) gehemmt ist, oder der Bedarf aufgrund von Sport erhöht ist.

Energiestoffwechsel

Benötigt wird L-Carnitin vor allem in der Skelettmuskulatur und im Herzmuskel, was auch seine Relevanz im sportlichen Bereich erklärt. Der vitaminähnliche Stoff ist daran beteiligt, dass langkettige Fettsäuren in die Kraftwerke der Zellen  - die Mitochondrien – transportiert werden, wo sie zu Energie verbrannt werden. Lange Zeit wurde es daher auch als „Fatburner“ angepriesen. Was gesichert scheint, ist, dass es bei einem Mangel zu Übergewicht kommen kann – denn rasches Ermüden, Fetteinlagerungen im Gewebe und erhöhte Blutfettwerte zählen zu den unspezifischen Symptomen bei einer Carnitin-Unterversorgung. Allerdings zeigen Studien, dass die vermehrte Zufuhr von L-Carnitin nicht zu einer Steigerung der Fettverbrennung führt.

Wirkung auf die Periode

L-Carnitin kann sich auch auf den weiblichen Zyklus auswirken, weil es eine positive Wirkung auf die natürliche Hormonproduktion hat. In einer klinischen Doppelblind-Studie, welche mit Frauen durchgeführt wurde, die an PCOS* leiden, zeigte sich, dass die Gruppe, die L-Carnitin einnahm, im Vergleich zur Placebo-Gruppe eine regelmäßigere Menstruation hatte. Auch die Schwangerschaftsrate war erhöht.

L-Carnitin im Sport

L-Carnitin ist ein entscheidender Faktor für die Energieversorgung und die körperliche Leistungsfähigkeit. Dadurch erklärt sich auch der erhöhte Bedarf bei Personen, die Leistungssport oder engagierten Breitensport betreiben, der nur schwer mit der Nahrung gedeckt werden kann. Durch die Rolle in der Energiegewinnung kann L-Carnitin Sportler: innen auch beim Muskelaufbau unterstützen. Die ausreichende Zufuhr wirkt einer vorzeitigen Ermüdung entgegen, indem der Fettstoffwechsel angeregt wird und die Muskelzellen Energie gewinnen.

Zur sicheren Diagnose eines L-Carnitin-Mangels kann eine Labordiagnostik des Acetylcarnitinspiegels in Serum, Urin oder Muskelgewebe veranlasst werden. Symptome, die auf eine Mangel hinweisen könnten, sind eher unspezifisch und können unter anderem verminderte Leistungsfähigkeit und rasches Ermüden, Konzentrationsschwäche, Fetteinlagerungen im Gewebe und erhöhte Blutfettwerte und eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte umfassen.

Weil der Körper L-Carnitin selbst herstellen kann, ist meist nicht eine Carnitin-arme Ernährung das Problem, sondern ein Mangel an den Nährstoffen, die der Körper als Cofaktoren zur Herstellung braucht. Carnitin-Mangelzustände sind oft die Folge von Erkrankungen. Bei Diabetiker: innen und Patient: innen mit Niereninsuffizienz ist die Ausscheidung von Carnitin erhöht. Je nach Ernährungsweise schwankt auch die exogene Zufuhr. Veganer:innen nehmen praktisch kein L-Carnitin über die Nahrung auf, Mischköstler:innen hingegen erhalten ca. 20 - 300 mg L-Carnitin pro Tag über die Ernährung.

Wie hoch der Tagesbedarf an L-Carnitin tatsächlich ist, ist nicht zweifelsfrei geklärt und kann daher nur geschätzt werden. Daher hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung auch keinen Tagesbedarf beziffert. Da der Körper L-Carnitin selbst herstellt, kommt es allerdings nur sehr selten zu einem Mangel.

Der Name verrät es: Carnitin leitet sich vom lateinischen Wort carnis, zu Deutsch Fleisch, ab. Wer also Fleisch isst, deckt seinen L-Carnitin-Bedarf damit sehr wahrscheinlich ausreichend ab. Lamm-, Rind-, und Kalbfleisch haben den höchsten Anteil an L-Carnitin, in anderen Fleischarten ist der Anteil deutlich geringer. In Nudeln, Äpfel, Brokkoli oder Kartoffeln ist der Anteil schon nahezu vernachlässigbar.

Personen mit pflanzenbasierten Ernährungsformen, wie Vegetarier:innen oder Veganer:innen, nehmen über die Nahrung kaum Carnitin auf. Hier kann eine Nahrungsergänzung in Form von L-Carnitin-Kapseln sinnvoll sein, die man über den Tag verteilt mit viel Flüssigkeit vor oder zu den Mahlzeiten einnehmen sollte.

Vorteile des Markenrohstoffs Carnipure®

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L-Carnitin spielt eine wesentliche Rolle im Energiestoffwechsel. Sind die richtigen Mikronährstoffe in ausreichender Form vorhanden, produziert es der Körper selbst. Wer Fleisch ist, nimmt es zudem in ausreichenden Mengen über die Nahrung auf, sodass es kaum zu einem Mangel kommt. Ernährt man sich allerdings vegetarisch oder vegan, fällt diese L-Carnitin-Quelle weg und die Einnahme von L-Carnitin-Kapseln kann sinnvoll sein – vor allem wenn man Sport betreibt und damit auch den Fettstoffwechsel ankurbeln will. „Wundermittel“ zum Abnehmen ist L-Carnitin aber keines und ohne Bewegung und andere Maßnahmen entfaltet es keine Wirkung als „Fatburner“.