Wussten einst Generationen von Frauen über die Wichtigkeit von Eisen Bescheid, wurde die Wahrnehmung des Spurenelements in den letzten Jahren von „hipperen“ Ernährungsthemen in den Hintergrund gedrängt.
Nichtsdestotrotz hat das Thema Eisen nach wie vor weltweite Relevanz – und das nicht nur für Frauen im gebärfähigen Alter. Frei nach dem Motto „Viel hilft viel“ kommen zur Erhöhung erniedrigter Eisenspeicher häufig hoch dosierte Eisensalz-Präparate zum Einsatz. Diese „Eisenbomben“ sind jedoch für 10–40 % der Betroffenen mit gastrointestinalen Nebenwirkungen verbunden. Niedrig dosierte (physiologische) Mengen werden von den meisten Menschen vertragen. Aber sind sie effektiv oder nur ein Tropfen auf dem heißen Stein? Eine österreichische Anwendungsbeobachtung ist der Sache auf den Grund gegangen und zeigt auf, dass mit niedrig dosiertem pflanzlichen Eisen beachtliche Erfolge erzielt werden können.
Untersuchungen zeigten, dass der Körper bei knappen Eisenspeichern die Aufnahmequote im Darm von 10 % auf 20–40% erhöht. Daraufhin fragten sich im Mai 2017 zwei österreichische Wissenschaftlerinnen, ob man sich diesen körpereigenen Steuerungsmechanismus zunutze machen und die Eisenspeicher mit niedrigen, aber dafür gut verträglichen Eisenmengen füllen könnte. Für die 3-monatige Anwendungsbeobachtung wurden 26 Frauen im Alter von 20 bis 78 Jahren rekrutiert. Alle Teilnehmerinnen wiesen erniedrigte Hämoglobin- (Hb ≤ 12 g/dl) oder Eisenspeicherwerte (Ferritin ≤ 30 ng/ml) auf und durften deshalb unter ärztlicher Betreuung an der 3-monatigen Intervention mit 14 mg pflanzlichem Eisen täglich teilnehmen. Als Eisenquelle wurde von den Wissenschaftlerinnen ein pflanzliches Eisenpräparat (MoFerrin® 21) gewählt. Pflanzliches Eisen liegt – ähnlich dem tierischen – in gebundener Form vor und wird über einen speziellen Transportmechanismus aufgenommen. Zudem wiesen bereits vorangegangene Anwendungsbeobachtungen mit 63 mg bzw. 103 mg Eisen pro Tag die gute Wirksamkeit von pflanzlichem Eisen (MoFerrin®) nach.
Am Ende der 3-monatigen Anwendungsbeobachtung wurden die Eisenwerte erneut bestimmt und die Verträglichkeit des Präparates sowie subjektiv gefühlte gesundheitliche Veränderungen mittels Fragebogen erfasst. Es zeigte sich, dass die Einnahme von nur 14 mg pflanzlichem Eisen täglich zur 4,8%igen Steigerung der mittleren Hämoglobin-Werte von 12,4 auf 13,0 g/dl, außerdem zu einer als günstig zu bewertenden Senkung der Transferrin-Werte von 348,7 auf 301,0 mg/dl und zu einer 64,7%igen Erhöhung der Ferritin-Werte von 22,6 auf 37,2 ng/ml führte. Lediglich eine der 26 Teilnehmerinnen berichtete von einer Nebenwirkung (Verstopfung) und halbierte deshalb die Dosierung. Bei den subjektiv gefühlten Veränderungen war besonders auffällig, dass die Hälfte der Betroffenen am Ende der Intervention über eine Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung berichteten. Über ein Drittel der Teilnehmerinnen konnte einen positiven Einfluss auf seinen Energiestoffwechsel wahrnehmen.
Eisenverträglichkeit: Die Menge macht den Unterschied
Bei niedrigen Eisenspeichern kann unser Körper die Eisenverwertung im Darm erhöhen. Über diesen Mechanismus füllen auch niedrige Eisendosierungen knappe Eisenspeicher wieder auf. Zugleich ist die Einnahme von geringen Dosen pflanzlichen Eisens nicht nur wirksam, sondern auch verträglich und bietet so eine gute Alternative zu den üblichen hoch dosierten Eisenverbindungen. Wenn’s ums Thema „Eisentanken“ geht, sollten also so manch eiserne Grundsätze über Bord geworfen werden.
Eisenspeicher sinnvoll auffüllen
Pflanzliche, gut verträgliche Eisenpräperate finden Sie in der Kategorie Eisen im BIOGENA Webshop.