Neujahr. Das alte Jahr ist vorbei, das neue Jahr noch nicht geschaffen. Psychologisch gesehen kann uns das Loslassen restlos glücklich machen – aber auch Angst bereiten. Auf physiologischer Ebene hingegen passieren das Loslassen und die Ausscheidung unerwünschter Stoffe pausenlos in jeder Zelle und sind somit das Natürlichste der Welt.
Die Wiener Pummerin hat’s verkündet: Das Neue Jahr ist eingeläutet. Dennoch schwirren das Schlemmen der Weihnachtszeit und der übermäßige Alkoholkonsum der Silvesternacht noch so manch einem im Kopf herum und erwecken den Wunsch, die körperlichen Altlasten des vergangenen Jahres einfach hinter sich zu lassen. Doch die Frage ist, wie?
Leber, Niere & Co: Die zentralen Ausscheidungsorgane des Körpers
Grundsätzlich reinigt sich unser Körper ja laufend und von ganz allein: Leber, Nieren, Galle, Darm und Lunge sind hierbei die zentralen Ausscheidungsorgane und in der Lage, unerwünschte Stoffwechselprodukte selbstständig zu entsorgen. Auch Fremd- und Giftstoffe sowie überschüssige Säuren, die über die Ernährung und Außenwelt in unseren Körper gelangen, werden von ihnen im Idealfall einfach neutralisiert und über die Toilette oder Atemluft wieder abgegeben.
Unumstritten wird unseren Reinigungs- und Regulationssystemen jedoch immer mehr zugemutet. Neben einer schlechten Ernährung ist unsere Zeit vor allem von Stress und Umwelteinflüssen – wie verschmutzter Luft, giftigen Putzmitteln, Medikamenten, der steigenden Plastiklast und verschiedensten Chemikalien – geprägt. All diese Faktoren beanspruchen nicht nur die Entgiftungsleistung, sondern auch unser antioxidatives Schutzsystem und den Säure-Basen-Haushalt. Umso wichtiger ist es, diese Systeme zu entlasten.
7 Wege, um einfach loszulassen
Um befreit ins Neue Jahr zu starten, gibt es bestimmte Maßnahmen, die jeder von uns ohne großen Aufwand gezielt kurzfristig – oder besser noch ständig – umsetzen kann.
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Basen tanken. Den Säure-Basen-Haushalt ausgewogen halten ist für unseren Körper ein täglicher Balanceakt. Besonders nach den Feiertagen, die häufig von einer fleischlastigen, zuckerreichen Kost geprägt waren, tun basenbildende, antioxidantienreiche Nahrungsmittel – wie Obst, Gemüse, Algen und Kräuter – dem Körper gut. Auch Nahrungsergänzungen können dem Säure-Basen-Haushalt zusätzlich wertvolle Basenverbindungen liefern. Tierisches Eiweiß, Zucker, Weißmehl und fettreiches Essen sollten stark reduziert und aufgrund der enthaltenen Zusatzstoffe auf Fertigprodukte verzichtet werden.
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Darm in Schwung halten. Da viele unerwünschte Stoffe der heutigen Zeit über den oralen Weg in den Körper gelangen, ist der Darm ein wichtiger Ansprechpartner in Sachen Reinigung. Bestimmte ballaststoffreiche Pflanzenfasern, wie z.B. Flohsamen und Leinsamen, tragen zu einem normalen Darmtransit und regelmäßigem Stuhlgang bei und unterstützen so das Ausscheidungsorgan bei der Verrichtung seiner täglichen Arbeit. Zusätzlich sollte viel Flüssigkeit – idealerweise in Form von Wasser oder ungesüßten Bio-Kräutertees – auf dem Programm stehen.
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Leber & Galle rüsten. Um Altlasten loszuwerden, ist auch die gezielte Zufuhr von ausgewählten Pflanzenstoffen sinnvoll, die die Ausscheidungsorgane unterstützen und entlasten können. Leberunterstützend wirken vor allem Pflanzen, die reich an Bitterstoffen sind. Hierzu zählt beispielsweise die Mariendistel. Zusätzlich kann auch die Artischocke das Leber-Galle-System anregen.
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Powerfood für die Darmflora. Unsere Darmflora ist so einmalig wie ein Fingerabdruck. Schätzungen zufolge besiedeln zwischen 1.800 und 36.000 Bakterien-Arten unseren Darm rasenförmig und bilden so eine wichtige Schutzbarriere gegen potenziell krankmachende Keime und Stoffe. Stress, Alter, Ernährung, Medikamente und weitere Lebensstilfaktoren können die Zusammensetzung der Darmflora beeinflussen. Bestimmte Ballaststoff-Arten, wie Akazienfasern, Amylopektin oder Citruspektin, dienen den nützlichen Darmbakterien allerdings als Nahrung und lassen sie „aufblühen“.
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Tief einatmen. Über die Lunge können gasförmige Schadstoffe abgeatmet werden. Neben Alkohol scheidet der Körper auch andere unerwünschte Substanzen, wie z.B. Kohlensäure und Aldehyde, aus. Egal ob man zackig durch die Winterlandschaft walkt, Bahnen in der Schwimmhalle dreht oder tanzt, bis die Wände wackeln, die schnellere und tiefere Atmung durch intensive Bewegung kann im wahrsten Sinne des Wortes befreiend wirken.
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Schadstoffe in Schach halten. Ideal ist es natürlich, unerwünschte Schadstoffe erst gar nicht in den Körper zu lassen bzw. so gut wie möglich zu minimieren. So sollte beispielsweise jede Form von Obst und Gemüse – egal ob biologisch oder nicht – vor dem Gebrauch gewaschen werden. Tägliches Lüften reduziert Schadstoffe in Wohnräumen. Bei Haushaltsreinigern und Kosmetikartikeln sollte zu möglichst natürlichen Alternativen gegriffen werden.
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Sich mental befreien. Im Sinne einer ganzheitlichen Reinigung sollten nicht nur dem Körper, sondern auch Seele und Geist genügend Freiraum zum Loslassen gegönnt werden. Um Stresshormone im Zaum zu halten, sollte man sich täglich mindestens 5 Minuten Zeit für sich – und zwar wirklich nur für sich – nehmen. Zu mehr innerer Ruhe können Spaziergänge in freier Natur, Yogaübungen oder bewusstes tiefes Bauchatmen verhelfen. Handy, Tablet und Laptop sollten indessen mal zur Seite gelegt werden.