Die Darmflora von Menschen, die sensibel auf Nahrungsmittelhistamin reagieren, setzt sich anders zusammen als die Darmflora jener, die kein Problem damit haben. Darauf deutet eine deutsche Studie hin, die 2018 im Fachjournal „Journal of Physiological Pharmacology“ publiziert wurde.
Aus Untersuchungen weiß man, dass Menschen, die sensibel auf Histamin reagieren, bestimmte physiologische Verschiebungen aufweisen können. Neben Aktivitätsabweichungen beim histaminabbauenden Enzym DAO (Diaminoxidase) scheint auch die Zusammensetzung der Darmflora die Sensibilität zu beeinflussen.
Das Forscherteam rund um Schink machte sich zum Ziel, die Darmflora von histaminsensiblen Menschen zu untersuchen und mit der Darmflora einer nichtsensiblen Kontrollgruppe zu vergleichen. Zu diesem Zweck wurden alle Studienteilnehmer verschiedenen Blut- und Stuhltests unterzogen. Während es zwischen den im Stuhl gemessenen Histaminkonzentrationen keinerlei signifikante Unterschiede gab, kristallisierten sich beim Vergleich der Darmfloren Abweichungen heraus: Histaminsensible Menschen wiesen im Gegensatz zur nichtsensiblen Kontrollgruppe einen hohen Gehalt an Proteobakterien sowie eine signifikant reduzierte Artenvielfalt im Darm auf. Untersuchte man die Darmflora auf Bakterienfamilien, so zeigten histaminsensible Menschen eine signifikant höhere Besiedelung an Bifidobacteriaceae als die Kontrollgruppe. Signifikant weniger Vertreter wurden von den beiden Gattungen Butyricimonas und Hespellia gefunden, während die Gattung Roseburia in der Darmflora von histaminsensiblen Personen signifikant erhöht war.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass der Darm von Menschen, die auf Nahrungsmittelhistamin sensibel reagieren, anders besiedelt ist. Die veränderte Darmflora kann laut Forschern wiederum zur Histaminsensibilität beitragen.
Referenz:
Schink, M. et al. 2018. Microbial patterns in patients with histamine intolerance. J Physiol Pharmacol. 69(4).