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Oxidativer Stress - wie er entsteht und wie man ihn reduzieren kann

von Mag. Margit Weichselbraun
am 13.12.2021

Was lässt Tomaten faulen, Blumen welken, unsere Haut altern? Es sind die oxidativen Prozesse, die in Anwesenheit von Sauerstoff vonstattengehen. Während Oxidation zu unserem Leben dazugehört wie die Luft zum Atmen, führt ein Überhandnehmen von oxidierenden gegenüber reduzierenden Stoffen zu oxidativem Stress. Wir beleuchten.

Was ist oxidativer Stress?

Von oxidativem Stress spricht man, wenn das Gleichgewicht zwischen freien Radikalen (Prooxidantien) und Radikalfängern (Antioxidantien) im Körper aus den Fugen geraten ist. Freie Radikale an sich sind nicht grundsätzlich schlecht. Sie werden von Natur aus bei vielen Stoffwechselprozessen (z. B. der Zellatmung) gebildet, ohne im Normalfall zu einem Problem zu werden, und sind zum Beispiel bei der Abwehr von Krankheitserregern sehr dienlich.

Freie Radikale erzeugen jedoch Stress, wenn ihr Gegengewicht – unser antioxidatives Schutznetzwerk – es nicht mehr schafft, diese reaktionsfreudigen Teilchen in Schach zu halten, und Zellen sowie Stoffwechselvorgänge dadurch unter oxidativen Beschuss geraten.

Was sind freie Radikale?

Freie Radikale gehören zu unserem Leben wie die Luft zum Atmen. Hinter dem geflügelten Begriff stecken besonders reaktionsfreudige Atome und Moleküle, denen aus chemischer Sicht mindestens ein Elektron fehlt. Dieser Mangel macht freie Radikale nicht nur unrund, er macht sie auch besonders aggressiv. Um wieder „komplett“ zu sein, entreißen sie dem erstbesten Reaktionspartner ein Elektron. Hierdurch wird der Bestohlene selbst zum freien Radikal und beschafft sich das fehlende Elektron in seiner Umgebung. Damit diese Vorgehensweise nicht in eine ungebremste Kettenreaktion mündet, hält der Körper freie Radikale mithilfe von Radikalfängern unter Kontrolle.

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intaktes Molekül vs. freies Radikal
intaktes Molekül vs. Freies Radikal
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Elektronenübergabe Antioxidans an freies Radikal

Ursachen: Wie entsteht oxidativer Stress?

Während die Entstehung von freien Radikalen in unserem Stoffwechsel ganz natürlich ist, können bestimmte Umweltfaktoren zu einem erheblichen Anstieg der aggressiven Teilchen beitragen und unser antioxidatives Schutznetzwerk belasten. So reicht ein einziger Zug an einer Zigarette, um Milliarden freier Radikale freizusetzen. Auch Alkohol, Stress, Umweltgifte, ungeschützte Sonnenbäder und Flugreisen lassen freie Radikale verstärkt aufkommen und können unsere antioxidative Gegenwehr aus dem Gleichgewicht bringen.

Wie kann man oxidativen Stress reduzieren?

Glücklicherweise ist es nie zu spät, sich gegen oxidativen Stress stark zu machen. Während man sich nicht allen Radikalbildnern entziehen kann, ist es dennoch möglich, dem einen oder anderen „Übeltäter“ den Garaus zu machen: Wer auf Alkohol, Nikotin und Drogen verzichtet sowie ausgiebige Sonnenbäder, Langstreckenflüge und Stress auf ein Minimum reduziert, kann die eigene Radikallast in die Schranken weisen und die antioxidativen Abwehrstrategien des Körpers unterstützen, wobei wir schon beim nächsten Punkt wären.

Wie kann man sich vor oxidativem Stress schützen?

Ob oxidativer Stress aufkommt oder nicht, ist eine Frage der Balance: Während ein gesunder Lebensstil dabei hilft, die Bildung von freien Radikalen möglichst gering zu halten (siehe vorangegangenen Punkt), wappnet uns eine gesunde, vitalstoffreiche Ernährung mit Radikalfängern. Ideal hierfür sind vor allem frisches Obst und Gemüse. Aber auch Keime, Nüsse und pflanzliche Öle servieren die Schutzstoffe auf dem Tablett. Als bekannte antioxidative Rüststoffe gelten die Vitamine C und E sowie Zink, Selen, Kupfer und Mangan. Sie tragen mit vereinten Kräften dazu bei, unsere Zellen vor oxidativen Schäden zu schützen.

Genannte Vitalstoffe begegnen uns nicht nur in unserer natürlichen Ernährung, sondern auch in bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln. Nahrungsergänzungen sind kein Ersatz für eine gesunde Ernährungsweise; sie können aber helfen, dem Körper gezielt antioxidatives Rüstzeug zuzuführen. Da sich Antioxidantien in ihrer Wirkung gegenseitig unterstützen und nach Verbrauch recyceln, ist hierbei eine Kombination verschiedener antioxidativer Vitalstoffe sinnvoller als eine einseitige hoch dosierte Zufuhr einzelner.

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Literatur beim Verfasser.

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