Wissen

Cortisol – das Stresshormon unter der Lupe

von Mag. Margit Weichselbraun
am 26.02.2021

Cortisol ist ein zweischneidiges Schwert: Während das Stresshormon unabdingbar für unsere Stressabwehr ist, können dauerhaft erhöhte Cortisolwerte auf unserer Gesundheit lasten.

Was ist Cortisol und wo wird es gebildet?

Cortisol ist ein körpereigener Botenstoff (Hormon), der in der Nebennierenrinde mithilfe von Cholesterin gebildet wird. Während sein Wirkspektrum äußerst vielfältig ist, ist seine Paraderolle eindeutig jene des Stresshormons.

Was passiert bei Stress? Und was bewirkt Cortisol?

Wenn wir durch den Alltag hetzen, vor einer wichtigen Prüfung stehen oder uns in irgendeiner Weise bedroht fühlen, schaltet unser Körper auf seinen alten Ur-Instinkt „Flucht oder Kampf“ - die Ausschüttung der Stresshormon in die Wege geleitet. Während Adrenalin und Noradrenalin als schnelle „Task-Force“ vorauspreschen, trifft Cortisol verstärkend erst nach ca. 20 Minuten ein.

Wirkung von Cortisol

Cortisol erhöht…

Cortisol drosselt…

  • Energiebereitstellung
  • Blutzuckerspiegel
  • Körpertemperatur
  • Blutdruck
  • Atemfrequenz
  • Aufmerksamkeit
 
  • Schmerz
  • Entzündungen
  • Autoimmunprozesse

Der Tagesverlauf von Cortisol

Der Cortisolspiegel im Blut folgt einem natürlichen Tagesrhythmus. Nach einem Tief in der Nacht steigt er bis zu den frühen Morgenstunden auf ein Maximum an, um den Aufwachprozess einzuläuten und uns „fit“ für den Tag zu machen. Danach sinkt der Cortisolspiegel wieder nach und nach ab.

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Wie hoch soll der Cortisolwert sein?

Referenzwerte Cortisol: Blut, morgens: 119 - 618 nmol/l; Speichel morgens:1800 - 14500 pg/ml

Was passiert, wenn der Cortisol-Spiegel stressbedingt erhöht/erniedrigt ist?

Viele unter uns stehen heutzutage unter Stress. Stress, den wir weder bekämpfen noch entfliehen können. Diese oft nicht wirklich greifbare Dauerbelastung hält unsere Cortisolspiegel hoch, stört den natürlichen Tagesverlauf und kann Körper und Geist aus der Bahn bringen.

  • Stoffwechsel. In Flucht-oder-Kampf-Situationen ist ein erhöhter Cortisolspiegel unbezahlbar. Er wirft die Energiemaschinerie an, indem er den Blutzucker ansteigen lässt und Fettsäuren mobilisiert. Bei dauerhafter Erhöhung beginnt der Körper zusätzlich aufs Muskeleiweiß zurückzugreifen. Werden die freigesetzte Energieträger jedoch nicht verwertet (weil wir z.B. „nur“ gestresst vorm Computer sitzen), werden diese in Fettzellen deponiert - unsere Fettpölsterchen wachsen und unsere Muskeln „specken ab“.
  • Schlaf. Auch unser Schlaf-Wach-Rhythmus leidet unter Dauerstress. Während der Guten-Morgen-Peak des Cortisols abflachen kann und wir schwerer aus dem Bett kommen, nehmen wir abends die hohen Cortisol-Werte mit ins Bett und schlafen schlechter – was wiederum unsere Stressbewältigung schwächt.
  • Zu niedrige Cortisol-Spiegel = tiefenentspannt? Der Schein trügt! In Extremfällen kann der kalte Dauerstress, unsere Nebennieren nicht nur fordern, sogar überfordern, bis ihnen nach und nach die „Puste“ ausgeht. Darunter leiden nicht nur Leistung und Antrieb. Auch die Stressresistenz verschlechtert sich.

Wie wirkt Stress auf das Immunsystem?

Wer kennt ihn nicht, den Klassiker? Gestresst hetzt man durchs Leben und dann fängt man sich plötzlich noch als „I-Tüpfelchen“ eine Erkältung ein. Was nach „Murphys Law“ klingt, ist kein bloßer Zufall, sondern die direkte Wechselwirkung zwischen Stress und Immunsystem, die hier hautnah spürbar wird. Während akuter Stress das Immunsystem beflügelt, wirkt chronischer Stress sogar schwächend. So verfügt das dabei ausgeschüttete Cortisol über eine immununterdrückende Wirkung. Unter Dauerstress sinkt u.a. die Zahl der Granulozyten, die natürlichen Killerzellen sind weniger aktiv und auch die Anzahl an B- und T-Lymphozyten geht zurück.

Wie kann man stressbedingten Cortisol Spiegel senken?

  • Mit Mikronährstoffen durch dick und dünn. Sind in der Hektik des Alltags, gute Nerven und Leistungsfähigkeit gefragt, sind gut gefüllte Vitamin B-Speicher von Vorteil.
  • Gemeinsam mit dem Anti-Stress-Mineral Magnesium, das die Freisetzung von Cortisol bei Stress reduziert, sowie essentiellen Fettsäuren, die ebenso den Cortisolspiegel senken können, sind Mikronährstoffe wichtige Wegbegleiter in Sachen Stress.
  • Aufs Bauchgefühl achten. Unser Darm verfügt über echte Stressmanager-Qualität. Eine ausgewogene Darmflora unterstützt nicht nur unsere Stressresistenz, bestimmt Stämme können sogar dazu beitragen, den Spiegel von Stresshormonen wie Cortisol zu reduzieren. Mehr erfahren: fit@work® Stressbiotic
  • Tauch ab in die Natur. Der Geruch von Moos,Blätterrauschen, Vogelgesang.Wer dreimal wöchentlich, 20 bis 30 min, Mutter Natur auf sich wirken lässt (ohne Handy, Unterhaltungen, Sporteinheiten oder Lesen) kann mit dieser „Naturpille“ erfolgreich seine Cortisolspiegel senken.
  • Küss den Yogi in dir. Yoga macht nicht nur Spaß, es entstresst auch. So zeigte eine Studie, dass Krankenschwestern, die ein halbes Jahr Yoga praktizierten signifikant weniger gestresst waren.
  • Schlaf den Stress weg. Erhöhte Cortisol-Spiegel können unser Ein- und Durchschlafen stören. Unausgeruht leidet am darauffolgenden Tag unsere Stressresistenz. Ein Teufelskreis. Um diesen zu durchbrechen, sollte man alles auf die „Schlafkarte“ setzen. Unter Tipp für guten Schlaf: Biogena Melatonin Tropfen
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Wussten Sie, dass ein erhöhter Cortisolwert unserer Bikinifigur schaden kann?

Unter Stress verändert sich nicht nur unser Essverhalten, das zirkulierende Stresshormon Cortisol sorgt auch dafür, dass sich unser Stoffwechsel verändert: Der Blutzuckerspiegel steigt an, Fettsäuren werden aus den Fettzellen freigesetzt und bei dauerhaft hohen Cortisolspiegeln greift der Körper zur Energiegewinnung auch auf das Muskeleiweiß zurück. Wenn die freigesetzte Energie nicht verwertet wird – weil wir beispielsweise „nur“ am Schreibtisch gestresst sind – werden die unverbrauchten Energieträger in die Fettzellen verfrachtet. Ein chronischer Cortisol-Überschuss lässt also unsere Fettpölsterchen wachsen und baut unsere Muckis ab.

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