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Mariendistel: Wirkung und Nebenwirkungen

von Lisa Ressi, MSc
am 14.08.2024
Mariendistel

Die Mariendistel (Silybum marianum) ist eine der bekanntesten Heilpflanzen, die in der Naturheilkunde eine bedeutende Rolle spielt. Insbesondere bei Leberbeschwerden und Verdauungsproblemen wird sie oft empfohlen. Doch welche Wirkungen hat die Mariendistel tatsächlich, und gibt es auch Nebenwirkungen? In diesem Beitrag beleuchten wir die unterschiedlichen Aspekte dieser faszinierenden Pflanze.

Definition Mariendistel: Heilpflanze mit wirksamen Eigenschaften

Die Mariendistel gehört zur Familie der Korbblütler und ist vor allem im Mittelmeerraum beheimatet. Ihre charakteristischen purpurfarbenen Blüten und die weiß geäderten Blätter machen sie leicht erkennbar. In der Medizin wird hauptsächlich der Wirkstoffkomplex Silymarin aus den Früchten bzw. Samen der Pflanze genutzt. Dieser besitzt antioxidative, entzündungshemmende und zellschützende Eigenschaften, die besonders bei der Behandlung von Lebererkrankungen geschätzt werden.

Wirkung von Mariendistel

Mariendistel ist bekannt für ihre vielfältigen Wirkungen auf den menschlichen Körper. Ihr Hauptwirkstoff Silymarin wirkt antioxidativ, entzündungshemmend und immunmodulierend. Doch die Heilpflanze hat noch weitaus mehr zu bieten. Im Folgenden betrachten wir ihre spezifischen Wirkungen auf verschiedene Organe und Krankheitsbilder.

Wirkung von Mariendistel auf die Leber

Die Leber ist das zentrale Organ des Stoffwechsels und der Entgiftung. Der Wirkstoff Silymarin, der in Mariendistel enthalten ist, hat sich aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung in Studien besonders bei Entzündungen und Erkrankungen der Leber als hilfreich erwiesen. Es konnte nachgewiesen werden, dass Silymarin die Leber schützt, das Immunsystem unterstützt und die allgemeinen Symptome sowie die Leberwerte verbessern kann. Silymarin fördert zudem die Eiweißproduktion, was die Regeneration der Leberzellen unterstützt.

Wirkung von Mariendistel auf die Galle

Die Mariendistel hat einen positiven Einfluss auf die Gallenblase. Sie fördert die Bildung und den Abfluss der Gallenflüssigkeit, was die Fettverdauung unterstützt und die Entstehung von Gallensteinen verhindern kann. Besonders bei Personen mit chronischen Gallenbeschwerden kann die Mariendistel eine natürliche Unterstützung bieten.

Wirkung von Mariendistel auf den Magen und Darm

Auch im Bereich des Verdauungstrakts entfaltet die Mariendistel ihre Wirkung. Sie kann Magen-Darm-Beschwerden lindern, indem sie die Produktion von Magensaft reguliert und entzündliche Prozesse im Darm beruhigt. Zudem fördert Silymarin die Regeneration der Schleimhäute.  

Darreichungsformen von Mariendistel: Tee, Kapseln und Co.

Die Mariendistel ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, je nach individuellem Bedarf und Präferenz. Als Tee wird sie häufig zur Unterstützung der Verdauung eingesetzt. Kapseln und Tabletten bieten eine einfache Möglichkeit, die konzentrierten Wirkstoffe der Pflanze zu sich zu nehmen, insbesondere zur Unterstützung der Leber. Auch Tinkturen und Pulver sind gängige Formen, die je nach Anwendungsvorlieben genutzt werden können.

Da Silymarin schlecht wasserlöslich ist, sind Tees und Tinkturen allerdings nicht so wirksam, wie hochdosierte Kapseln. Mit Kapseln kann man die Eigenschaften der Pflanze effektiv nutzen.

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Nebenwirkungen von Mariendistel

Personen mit einer Allergie gegen Korbblütler sollten bei der Einnahme vorsichtig sein, da hier ein erhöhtes Risiko für allergische Reaktionen besteht. Zur Einnahme von Mariendistel während der Schwangerschaft als auch zur Anwendung bei Kindern gibt es nicht genügend wissenschaftliche Daten und kann daher nicht empfohlen werden.

Häufig gestellte Fragen zu Mariendistel

Die Einnahme von Mariendistel kann zu verschiedenen Tageszeiten erfolgen, abhängig von den individuellen Gesundheitszielen und der bevorzugten Darreichungsform.

Wenn die Mariendistel zur Förderung der Verdauung eingenommen wird, ist es ratsam, sie etwa 30 Minuten vor den Hauptmahlzeiten einzunehmen. Dies hilft, die Produktion und den Fluss der Gallenflüssigkeit zu stimulieren und die Verdauung von Fetten zu unterstützen.

Wenn die Mariendistel zur Unterstützung der Leberfunktion oder zur Entgiftung des Körpers eingenommen wird, ist die regelmäßige Einnahme über den Tag verteilt ideal. Viele Menschen bevorzugen die Einnahme morgens und abends, um eine gleichmäßige Versorgung mit dem Wirkstoff Silymarin zu gewährleisten.

Bei einigen Menschen kann die Einnahme von Mariendistel vor dem Schlafengehen hilfreich sein, insbesondere wenn sie zur nächtlichen Entgiftung der Leber beitragen soll. Dies kann insbesondere bei einer abendlichen Belastung durch Alkohol oder durch fettige Speisen von Vorteil sein.

Bei empfindlichem Magen kann es hilfreich sein, Mariendistel-Kapseln während oder direkt nach einer Mahlzeit einzunehmen, um mögliche Magenbeschwerden zu vermeiden.

Ja, Mariendistel kann bei der Behandlung einer Fettleber (Steatosis hepatis) unterstützend eingesetzt werden. Der Hauptwirkstoff der Mariendistel, Silymarin, besitzt leberschützende, antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften, die besonders bei Lebererkrankungen wie der Fettleber von Nutzen sein können.

Mehrere Studien haben gezeigt, dass die regelmäßige Einnahme von Mariendistelpräparaten die Leberfunktion bei Menschen mit Fettleber verbessern kann. Dennoch sollte die Behandlung einer Fettleber immer auch eine Veränderung des Lebensstils beinhalten, wie z.B. eine gesunde Ernährung, Gewichtsreduktion und regelmäßige körperliche Aktivität.

Die Mariendistel ist eine vielseitige Heilpflanze, die sich für eine Vielzahl von gesundheitlichen Zwecken eignet. Hier sind einige der wichtigsten Anwendungen:

  • Unterstützung der Lebergesundheit: Die Mariendistel ist besonders bekannt für ihre positive Wirkung auf die Leber. Der Wirkstoff Silymarin fördert die Regeneration von Leberzellen, schützt die Leber vor schädlichen Einflüssen und unterstützt so die Entgiftung des Körpers.
  • Förderung der Gallenfunktion: Mariendistel kann die Produktion und den Fluss der Gallenflüssigkeit verbessern, was die Verdauung von Fetten unterstützt und die Entstehung von Gallensteinen verhindern kann.
  • Linderung von Verdauungsproblemen: Durch ihre Wirkung auf die Leber und die Galle kann die Mariendistel auch bei allgemeinen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und Übelkeit unterstützend wirken.

Mariendistel ist zwar eine wertvolle Heilpflanze, aber es gibt bestimmte Situationen und Bedingungen, unter denen man ihre Einnahme vermeiden oder zumindest vorsichtig sein sollte.

  • Allergie gegen Korbblütler: Personen, die auf Korbblütler wie Arnika, Kamille oder Löwenzahn allergisch reagieren, sollten Mariendistel meiden, da sie zu dieser Pflanzenfamilie gehört und eine allergische Reaktion auslösen könnte.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Daten zur Sicherheit der Einnahme von Mariendistel während der Schwangerschaft und Stillzeit. Daher wird empfohlen, die Einnahme in diesen Phasen nur nach Rücksprache mit einem Arzt zu erwägen.
  • Kinder: Die Anwendung von Mariendistel bei Kindern ist nicht ausreichend untersucht, und wird daher nicht empfohlen.

Weiterführende Literatur:

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