Liposomales Vitamin C, liposomales Vitamin B oder liposomales Curcumin – immer öfter stößt man inzwischen auf liposomale Nahrungsergänzungsmittel. Und immer öfter ist aktuell die Rede von „Liposomen“. Viele stellen sich daher die Frage: Liposome – was ist das überhaupt? Und was bedeutet „liposomal“?
Die liposomale Technologie kurz erklärt
Um dir die Definition von „liposomal“ näherzubringen, machen wir einen kleinen Umweg und werfen zunächst einen Blick auf die Post- und Logistikbranche. Dort hat längst das Paket den Brief als wichtigstes Transportgut abgelöst. Der Haken: Viele der verschickten Waren sind äußerst sensibel. Die Lösung: Ein Schutz, etwa in Form einer Luftpolsterfolie, wird angebracht. So ist das Innere des Päckchens optimal abgesichert und der wertvolle Inhalt trifft unbeschadet beim Empfänger ein. Die liposomale Technologie ist ähnlich. Dabei handelt es sich um eine Hülle aus Fett, welche Nährstoffe einschließt und so gewährleistet, dass diese sicher am jeweiligen Zielort im Körper angelangen und dort ihre Wirkung entfalten können. Diese winzigen Fettbläschen, die der Membran von Zellen ähneln, nennt man auch Liposome. „Liposomal“ bedeutet somit, dass ein Nährstoff von einer Schutzhülle umgeben wird – eine Technologie, die sich für eine Vielzahl an Wirkstoffen eignet.
Ein Liposom besteht wiederum aus Phospholipiden. Diese Lipide sind nicht nur Bestandteil vieler Nahrungsergänzungsmittel, sondern auch Hauptbausteine deiner körpereigenen Zellmembranen. Es handelt sich also um dieselbe Fettschicht, die wir selbst in uns tragen, wodurch der Körper hervorragend damit umzugehen weiß. Diese Membranen oder Hüllen sind deshalb entscheidend, weil sie zum einen das Innere einer Zelle klar von der Umgebung abgrenzen und zum anderen den Austausch von Stoffen zwischen einzelnen Zellen sicherstellen.
Manche Stoffe passieren diese Membran ohne fremde Unterstützung, andere sind hingegen auf Helferlein wie Vesikeln angewiesen. Diese Komponenten können als das körpereigene Äquivalent der Liposomen bezeichnet werden. Sie entstehen dadurch, dass kleine Teile der Zellmembran abgeschnürt werden, wodurch sich eine eigene Minizelle entwickelt. Diese kann sich sodann frei bewegen, Kontakt mit einer Zellmembran aufnehmen und mit ihr verschmelzen, wodurch die Inhaltsstoffe ins Innere der Zelle gelangen. So können komplizierte Aufnahmemechanismen umgangen werden, die Bioverfügbarkeit steigt. Im Unterschied zu Vesikeln bestehen Liposomen aus mehreren Lipiddoppelschichten und sind damit eine spezielle Form von Vesikel.
Vorteile von Liposomen
Produkte, für welche auf die liposomale Technologie zurückgegriffen wird, haben viele Vorteile. Zu den wichtigsten zählen:
- Hervorragende Aufnahme: Wirkstoffe, die mit einer liposomalen Verpackung geschützt werden, werden optimal vom Körper aufgenommen und punkten mit einer höheren Bioverfügbarkeit.
- Hohe Verträglichkeit: Liposomale Produkte sind sehr gut verträglich.
- Simple Einnahme: Die Hülle der Wirkstoffe schirmt diese vor aggressiver Magensäure ab. Viele liposomale Erzeugnisse können daher auch mit dem Essen eingenommen werden.
- Flüssige Form: Liposomale Produkte stehen in flüssiger Form zur Verfügung. Davon profitieren insbesondere Menschen, die auf verschiedene Nahrungsergänzungsmittel setzen und so ein paar Kapseln weniger zu sich nehmen müssen.
Liposomen – clever verpackt, aber auch stabil?
Liposomale Nahrungsergänzung gilt also als echter Bioverfügbarkeits-Booster, aber Achtung: Liposomen sind wahre Sensibelchen. Wärme, Licht oder eine falsche Lagerung können ihre Struktur zerstören – und damit ihren Nutzen zunichtemachen. Wenn Liposomen vorzeitig zerfallen, verpufft der Vorteil, bevor der Körper überhaupt davon profitiert.
Deshalb gilt: Qualität geht vor. Vertraue auf Hersteller, die nicht nur mit klangvollen Begriffen werben, sondern ihre liposomalen Produkte auch sorgfältig auf Stabilität prüfen. So kannst du sicher sein, dass alles drin ist, was dein Körper wirklich braucht – und zwar genau dort, wo es ankommen soll.
Für welche Wirkstoffe eignet sich das liposomale Verfahren?
Sowohl für fettlösliche als auch wasserlösliche Stoffe kann das liposomale Verfahren herangezogen werden – in der Regel eignen sich jedoch fettlösliche Komponenten besser als wasserlösliche.
Die liposomale Technologie ist vor allem dann sinnvoll, wenn der zu transportierende Wirkstoff ansonsten nur schlecht vom menschlichen Organismus aufgenommen werden würde. Die liposomale Hülle sorgt in solchen Fällen dafür, dass dein Körper den jeweiligen Stoff auch dann sehr gut verwerten kann, wenn er nicht zu einer Mahlzeit eingenommen wird.
Liposomale Erzeugnisse glänzen außerdem durch eine hohe Bioverfügbarkeit – und daher eignen sie sich insbesondere für Antioxidantien, wie etwa die wasserlöslichen B-Vitamine oder das wichtige Vitamin C.
Liposome bei Nahrungsergänzungsmitteln
Forscher und Produzenten setzen also inzwischen auch bei einer Reihe von Nahrungsergänzungsmitteln auf die liposomale Technologie. Die Mikronährstoffe werden so sicher verpackt, gelangen rasch an ihr Ziel, verschmelzen optimal mit der jeweiligen Zelle und können vom Körper hervorragend aufgenommen werden. Der einzige Nachteil ist, dass liposomale Produkte nicht so viele verschiedene Stoffe enthalten können wie ihre Pendants in Kapsel- oder Pulverform, und du die kürzere Haltbarkeit im Auge behalten solltest.
Fazit: Die liposomale Technologie ist gekommen, um zu bleiben und eignet sich für viele Wirkstoffe
Wer dem Körper Gutes tun will, sich mit Nahrungsergänzungsmitteln beschäftigt und hohen Wert auf Bioverfügbarkeit legt, der kann von liposomalen Produkten profitieren. Diese Technologie ist zwar aufwendiger, schützt den Wirkstoff allerdings zuverlässiger vor Verdauungsenzymen und anderen Barrieren auf dem Weg zum Zellkern und kann so optimal vom Körper aufgenommen werden.
Häufig gestellte Fragen zum Thema liposomal & Liposome:
Ein Liposom ist ein kleiner Partikel, der aus einer Fettschicht besteht. Damit lassen sich sowohl wasserlösliche als auch fettlösliche Stoffe verpacken. Während die wasserlöslichen aufgrund der komplexen Struktur dieses Fettmoleküls im Inneren Platz finden, lagern sich fettlösliche Stoffe in die Fettschicht ein. Auf Liposome wird beispielsweise in der Mikronährstoffbranche zurückgegriffen. Liposomale Nahrungsergänzungsmittel punkten in der Regel mit einer höheren Bioverfügbarkeit.
Viele Menschen fragen sich mittlerweile: Liposome – was ist das? Und was bedeutet liposomales Vitamin C? Liposomale Produkte, wie liposomales Vitamin C, werden mit einer Hülle aus Fett umschlossen, welche die Nährstoffe schützt und so gewährleistet, dass diese optimal durch den Körper transportiert werden und ihre Wirkung am Zielort entfalten können. Zu den Vorteilen liposomaler Produkte zählen: hervorragende Aufnahme durch hohe Bioverfügbarkeit, hohe Verträglichkeit, simple Einnahme.
Die liposomale Technologie eignet sich für eine Vielzahl an Wirkstoffen. Sie ist vor allem dann sinnvoll, wenn der menschliche Organismus den besagten Wirkstoff ansonsten nur schlecht aufnehmen würde. Oder wenn der Wirkstoff andernfalls bereits im Magen-Darm-Trakt oxidieren würde – und damit verbraucht wird. Liposomale Produkte weisen zudem eine hohe Bioverfügbarkeit und Verträglichkeit auf und sind in flüssiger Form verfügbar, was die Einnahme einfach gestaltet. Manche Vitamine und Mineralstoffe können allerdings ohnehin bereits gut vom Körper aufgenommen werden – da es sich hierbei um ein aufwendiges und kostenintensives Herstellungsverfahren handelt, gilt es in solchen Fällen abzuwägen, ob sich ein liposomales Erzeugnis lohnt.
Liposomale Vitamine wie beispielsweise Vitamin C sind absolut sicher. Es handelt sich dabei um eine fortschrittliche Technologie, die körpereigene Substanzen nutzt und optimal vom Körper aufgenommen werden kann.
Liposome bestehen aus natürlichen Stoffen und enthalten dieselben Fette, die auch im menschlichen Körper vorhanden sind. Sie sind daher nicht schädlich.
Die liposomale Technologie ist aufwendiger, wodurch liposomale Erzeugnisse in der Regel teurer sind. Zudem können liposomale Produkte nicht so viele verschiedene Stoffe enthalten wie Erzeugnisse in Pulver- oder Kapselform und sie weisen eine kürzere Haltbarkeit als konventionelle Supplements auf.
Quellen:
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