Die Haut ist unser größtes Sinnesorgan und benötigt gerade im Sommer ausreichend Schutz vor der Sonne. Doch wie viel Sonne ist eigentlich gesund für die eigene Haut und welcher Lichtschutzfaktor ist am besten für mich geeignet?
„Wer die Sonne genießen möchte, sollte auf Sonnenschutz von innen und außen achten.“ Diese Worte der Salzburger Dermatologin Dr. med. univ. Birgitt Hantich-Hladik sollte sich jeder zu Herzen nehmen, denn je nach Hauttyp kann sich die Haut nur bis zu einem gewissen Grad selbst vor den UV-Strahlen schützen. Jeder Hauttyp hat eine gewisse Eigenschutzzeit. Das ist jene Zeitspanne, die die Haut der Sonne ausgesetzt sein kann, ohne dass sie einen Schaden davonträgt. Nach dem Dermatologen Fitzpatrick lassen sich 6 Hauttypen unterscheiden:
Typ I – Keltischer Typ
Merkmale:
- sehr helle Hautfarbe
- rötliches, hellblondes Haar
- blaue, grüne, hellgraue Augen
- viele Sommersprossen
- wird nicht braun
Eigenschutzzeit
3–10 Minuten
Lichtschutzfaktor
mindestens LSF 30
Typ II – Nordischer Typ
Merkmale:
- helle Hautfarbe
- blondes, hell-, dunkelbraunes Haar
- blaue, grüne, graue Augen
- oft Sommersprossen
- langsame, minimale Bräunung
Eigenschutzzeit
10-20 Minuten
Lichtschutzfaktor
mindestens LSF 25
Typ III – Mischtyp
Merkmale:
- mittlere Hautfarbe
- dunkelblondes, hell-, dunkelbraunes Haar
- braune, blaue, grüne, graue Augen
- kaum Sommersprossen
- langsame aber fortschreitende Bräunung bis hellbraun
Eigenschutzzeit
20–30 Minuten
Lichtschutzfaktor
mindestens LSF 20
Typ IV – Mediterraner Typ
Merkmale:
- bräunliche, olivfarbene Haut (in ungebräuntem Zustand)
- braune Augen
- braunes, schwarzes Haar
- keine Sommersprossen
- schnelle Bräunung bis mittelbraun
Eigenschutzzeit:
mehr als 30 Minuten
Lichtschutzfaktor:
mindestens LSF 15
Typ V - Dunkler Typ
Merkmale:
- dunkle Hautfarbe (grauer Unterton ist üblich)
- dunkle Augen
- schwarzes Haar
- keine Sommersprossen
- schnelle Bräunung
Eigenschutzzeit
mehr als 60 Minuten
Lichtschutzfaktor
mindestens LSF 15
Typ VI - Schwarzer Typ
Merkmale:
dunkelbraune bis schwarze Haut
dunkle Augen
schwarzes Haar
keine Sommersprossen
schnelle Bräunung
Eigenschutzzeit
mehr als 90 Minuten
Lichtschutzfaktor
mindestens LSF 10 (insbesondere für Nase, Lippen und Nacken)
Neben dem passenden Lichtschutzfaktor sind auch Mikronährstoffe für eine gesunde Sommerhaut wichtig. „Die Vitamine B3, B9 und B12 sowie Grüner Tee können die Haut von innen unterstützen. Für eine schnellere Regeneration der sonnenstrapazierten Haut sorgen außerdem Extrakte aus Olivenblatt, Granatapfel und Traubenkernen", betont die Dermatologin. Besonders wichtig ist es Dr. Hantich-Hladik, mit einem Mythos aufzuräumen: „Viele Menschen glauben, dass man durch die Verwendung eines hohen Sonnenschutzfaktors nicht braun wird. Doch das ist falsch! Vielmehr ist langsames geschütztes Bräunen nicht nur gesünder für die Haut, sondern sorgt auch dafür, dass die Haut länger knackig und jung bleibt.“
Folgendes sollte man unbedingt beachten:
- nach dem Sonnenbaden auf zusätzliche Solarium-Besuche verzichten
- 30 Minuten vor der direkten Sonnenbestrahlung eincremen
- ungeschütztes Aalen in der Sonne zwischen 12 und 15 Uhr vermeiden
- beim Sonnenbaden keine parfümierten Lotionen oder Hormoncremes sowie Öle oder ölhaltige Sonnencremes verwenden
- Achtung bei der Einnahme von Johanniskraut, es erhöht die Lichtempfindlichkeit