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Übersichtstudie: Vitamin D bei übergewichtigen Kindern Mangelware

von Mag. Margit Weichselbraun
am 16.09.2019
Übersichtstudie: Vitamin D bei übergewichtigen Kindern Mangelware

Übergewichtige Kinder haben es nicht leicht: Sie werden nicht nur von Gleichaltrigen gehänselt, sondern haben auch ein erhöhtes Risiko, Krankheiten zu erleiden, die sonst nur Erwachsene befallen. Nun zeigt eine aktuelle Studie auf, dass sie auch in Sachen Vitamin-D-Versorgung gegenüber normalgewichtigen Altersgenossen das Nachsehen haben.

Übergewicht ist unter Österreichs Kindern stark verbreitet. 21 bis 30 Prozent der Schulkinder sind übergewichtig oder gar adipös (fettleibig). Diese Kinder kommen meist nicht dick zur Welt, sondern legen erst im Laufe der Jahre – im Kindergarten, der Schule oder Pubertät – Extrapfunden zu. Die Gründe hierfür sind vielschichtig: Bewegungsarmut, gepaart mit ungesunder Ernährung, ist aber sicher einer der Hauptgründe. Anstatt zu toben, Fahrrad zu fahren oder Fangen zu spielen, hocken viele Heranwachsende heutzutage lieber zu Hause vor dem Fernseher, Tablet oder Computer. Die Kinder geraten hierbei schnell in eine Art Teufelskreis, denn wer sich wenig bewegt, nimmt auch eher zu. Und wer zugelegt hat, bewegt sich noch weniger. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Kinder lieber zu süßen, fettigen Speisen als zu Rohkost und vollwertigen Gerichten greift.

Studie: Mehr Gewicht, weniger Vitamin D

Unter dieser Stubenhocker-Mentalität scheint auch die Versorgung mit dem Sonnenvitamin D zu leiden. So zeigt eine aktuelle Studie, dass ein Vitamin-D-Mangel gerade unter fettleibigen Kids besonders verbreitet ist. 96 % der deutschen, knapp 79 % der US-amerikanischen und bis zu 92 % der russischen übergewichtigen Kinder sind in puncto Vitamin D unterversorgt. Die Versorgungslage lässt sich per Bluttest leicht feststellen. Auf Basis des Messwerts und des jeweiligen Lebensstils lassen sich – gegebenenfalls unter ärztlicher Betreuung – individuelle Maßnahmen ergreifen.

Ein ausgeglichener Vitamin-D-Status ist für Kinder in mehrerlei Hinsicht wichtig. Das fettlösliche Vitamin wird nicht nur für ein normales Knochenwachstum benötigt, es trägt auch zu einer normalen Immunabwehr bei.

Hello Sunshine!

Vitamin D nimmt eine Sonderstellung unter den Vitaminen ein, denn den Hauptbedarf deckt der Körper mithilfe von Sonnenlicht selbst. Dementsprechend haben Indoor-Leseratten, Fernseh-Junkies und Computer-Freaks ein erhöhtes Risiko, einen Vitamin-D-Mangel zu entwickeln. Eltern von kleinen Stubenhockern sollten ihren Nachwuchs daher mindestens einmal täglich für zumindest 15 Minuten – im wahrsten Sinne des Wortes – an die frische Luft setzen. Besonders wichtig ist dies in den Frühlings- und Sommermonaten, da der Körper im Herbst und Winter aufgrund des Sonnenstands kein Vitamin D bilden kann und von den im Sommer angelegten Vitamin-D-Depots zehren muss. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt zudem, die Vitamin-D-Versorgung bei fehlender Eigenproduktion (z. B. in der lichtarmen Jahreszeit) über die Ernährung und/oder ein Vitamin-D-Präparat sicherzustellen.

Referenz:
Zakharova, I. et al. 2019. Vitamin D Insufficiency in Overweight and Obese Children and Adolescents. Front Endocrinol (Lausanne). 10:103.

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