Leben

Magnesium in der Schwangerschaft & Stillzeit

von Mag. Margit Weichselbraun
am 07.08.2023

Werdende Mamas besitzen Superkräfte. Sie können Menschen wachsen lassen. Doch das Wunder neuen Lebens ist ein körperlicher Kraftakt, der nicht zuletzt auf eine gute Nährstoffversorgung angewiesen ist. Damit sich das Mutter-Kind-Gespann gut entwickelt und die Schwangerschaft reibungslos voranschreitet, ist mitunter ausreichend Magnesium gefragt. Doch was macht den Powernährstoff fürs „Kugelglück“ so wichtig? Und wie erkennen werdende Mütter, dass es ihnen an Magnesium mangelt? Wir klären in diesem Beitrag wichtige Fragen rund um das Thema Magnesium in der Schwangerschaft und Stillzeit.

Warum Magnesium in der Schwangerschaft für Mutter und Kind wichtig ist

Der Mineralstoff Magnesium begleitet die Entwicklung des Menschen ein Leben lang. Bereits auf der Reise zur Geburt profitieren das Heranwachsende wie auch die werdende Mutter von einer guten Magnesiumversorgung. Der Mineralstoff spielt hierbei eine wichtige Rolle bei der Zellteilung (z. B. fürs Wachstum von Kind und Gebärmutter), Entwicklung und Energieproduktion. Zudem benötigen die Nerven und Muskeln den Powernährstoff für ihre reibungslosen Funktionen. Eine wahrlich tragende Rolle spielt Magnesium auch in puncto Knochen. So zeigen Studien, dass die Knochendichte bis weit ins Teenageralter von einer guten Magnesiumversorgung im Mutterleib profitiert.

Magnesiumbedarf in der Schwangerschaft: Wieso brauchen Frauen „in anderen Umständen“ mehr?

Damit der weibliche Körper allen Veränderungen, den zusätzlichen Anforderungen sowie den Bedürfnissen des Fötus gerecht wird, benötigt er ausreichend Magnesium.

Dosierung: Wie viel Magnesium in der Schwangerschaft wird empfohlen?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat ihre Schätzwerte für schwangere und stillende Frauen derzeit auf 300 mg Magnesium pro Tag festgelegt. Neue wissenschaftliche Arbeiten gehen jedoch davon aus, dass werdenden Mamas mehr benötigen – ca. 360 bis 400 mg Magnesium täglich.

Wie äußert sich Magnesiummangel in der Schwangerschaft?

 Mögliche Anzeichen & Symptome:

  • Wadenkrämpfe
  • Unterleibsschmerzen
  • Müdigkeit
  • Nervosität
  • Verstopfung
  • Herzklopfen
  • Bluthochdruck
  • Erschöpfung

Eine ausgewogene, magnesiumreiche Ernährung (z. B. grünes Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte, magnesiumreiche Mineralwässer) kann das Mutter-Kind-Gespann gezielt mit Magnesium versorgen. Manchmal reicht eine gesunde Ernährung allein jedoch nicht aus. So zeigen Ernährungserhebungen wiederkehrend und deutlich, dass Schwangere häufig unzureichend mit Magnesium versorgt sind.

Treten Symptome wie Wadenkrämpfe, Unterleibsschmerzen, Müdigkeit, Nervosität, Verstopfung, Herzklopfen, erhöhter Bluthochdruck und/oder Erschöpfung auf, kann das ein Hinweis auf einen Magnesiummangel sein.

Eine Unterversorgung mit dem Mineralstoff kann auch Schwangerschaftsübelkeit verstärken und das Auftreten von Schwangerschaftsdiabetes und Präeklampsie begünstigen. Letztere ist eine ernst zu nehmende Komplikation, die sowohl die Mutter als auch das Kind gefährdet. Zudem kann ein starker Magnesiummangel Verkrampfungen der Gebärmutter bis hin zu vorzeitigen Wehen hervorrufen, die im Ernstfall in eine Frühgeburt münden.

NEUES AUS DER WISSENSCHAFT

Wie Magnesium Präeklampsie entgegenwirken kann

Etwa 3 – 5 Prozent der schwangeren Frauen entwickeln im Laufe ihrer Schwangerschaft Präeklampsie, umgangssprachlich auch als Schwangerschaftsvergiftung bekannt – eine Erkrankung, die durch einen erhöhten Blutdruck und Proteinurie (= Eiweiß im Urin) gekennzeichnet ist.

Studien deuten mittlerweile darauf hin, dass bei Präeklampsie u.a. auch die mütterliche Magnesiumversorgung eine Rolle spielt. Der Mineralstoff reguliert nicht nur das reibungslose Muskelspiel zwischen An- und Entspannung, er hat bei erhöhtem Blutdruck auch eine blutdrucksenkende Wirkung.

Eine aktuelle Meta-Analyse bestätigt nun eine vorbeugende Wirkung von Magnesium gegenüber Präeklampsie. So kann Magnesium vor allem bei Frauen mit einem erhöhten Präeklampsie-Risiko (Präeklampsie in einer vorangegangenen Schwangerschaft, Mehrlingsschwangerschaften, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettleibigkeit) seine schützenden Effekte entfalten.

Yuan, J. et al. 2022. Oral Magnesium Supplementation for the Prevention of Preeclampsia: a Meta-analysis or Randomized Controlled Trials. Biol Trace Elem Res. 2022 Aug;200(8):3572-3581.  doi: 10.1007/s12011-021-02976-9. Epub 2021 Nov 13.

Magnesium Einnahme in der Schwangerschaft – Dauer und Dosis

Hochwertige Magnesium-Präparate können dabei helfen, den Magnesiumbedarf zu decken und das Kugelglück optimal zu unterstützen. In Studien haben sich hierbei 300-400 mg Magnesium täglich bewährt, die über die gesamte Schwangerschaft hinweg eingenommen werden können.

Zudem kann der Frauenarzt bei Beschwerden, die auf einen Magnesiummangel hinweisen, anhand einer Blutprobe feststellen, wie es um den jeweiligen Magnesiumspiegel bestellt ist, und mit maßgeschneiderten Magnesium-Dosierungen auf die individuelle Versorgungslage reagieren.

Magnesium: Worauf sollte man hinsichtlich Produktqualität achten?

Magnesium ist nicht gleich Magnesium. So unterscheiden sich die verschiedenen Magnesiumverbindungen nicht nur durch ihren Magnesiumgehalt, sondern auch durch ihre Löslichkeit, die schlussendlich die Aufnahmefähigkeit (Bioverfügbarkeit) des Mineralstoffs in den Körper bestimmt. Als gut bioverfügbar gelten allen voran organische Verbindungen, zu welchen beispielsweise Magnesiumcitrat und Magnesiumcitratmalat zählen.

Ein besonderes Augenmerk sollte – wie immer – auch der Zusammensetzung des Produktes geschenkt werden: Während hochwertige Kapselpräparate auf unnötige Zusatzstoffe verzichten, sollten auch Flüssigvarianten von Natürlichkeit zeugen (z. B. keine Farbstoffe, keine synthetischen Geschmacksstoffe) und möglichst zuckerfrei sein.

Welches Magnesium in der Schwangerschaft?

Gerade in Zeiten des Kugelglücks sollten die Reinheit und Qualität eines Präparats oberste Priorität haben. Ausgeklügelte Magnesium-Mischungen holen das Maximum an dem Mineralstoff heraus, indem sie unterschiedlich lösliche und magnesiumreiche Verbindungen klug miteinander kombinieren. Dadurch wird eine gute Magnesiumversorgung erzielt – egal welche pH-Wert-Situation im Verdauungstrakt (z.B. von Medikamenteneinnahme, der jeweiligen Ernährung oder der bakteriellen Darm-Besiedelung abhängig) der werdenden Mama vorherrscht.

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Soll man vor und in der Schwangerschaft vorsorglich Magnesium einnehmen?

Experten sind sich derzeit noch uneins, ob Frauen bereits vorsorglich vor und während der Schwangerschaft Magnesium einnehmen sollten – oder erst im Bedarfsfall. Doch gerade Ernährungserhebungen, die wiederkehrend Magnesium-Engpässe bei Schwangeren aufzeigen, sowie das mit Magnesiummangel in Verbindung gebrachte Präeklampsie-Risiko sprechen für eine präventive Einnahme von Magnesium. Werdende Mamis können sich auf jeden Fall speziell von Ihre:m Gynäkolog:in oder Ihrer Hebamme näher beraten lassen.

Wie man in der Schwangerschaft Magnesiummangel vorbeugen kann

Um Mama und Kind während der Schwangerschaft ausreichend mit Magnesium zu versorgen, sollte eine ausgewogene, magnesiumreiche Ernährung an der Tagesordnung stehen. Zu guten Magnesiumquellen zählen beispielsweise Vollkornprodukte, ungeschälter Reis, Hülsenfrüchte und Nüsse. Darüber hinaus liefern auch bestimmte Mineralwässer und Gemüsesorten (v.a. grüne Gemüsearten), Bananen, Organen und Beeren den Mineralstoff. Doch nicht nur pflanzliche Lebensmittel, sondern auch tierische Produkte, wie z.B. Fleisch und Fisch, bieten Magnesium.

Manchmal reicht gesunde Ernährung allein jedoch nicht aus, um den Bedarf an Magnesium zu decken. So zeigen Ernährungserhebungen wiederkehrend, dass nicht alle schwangeren Frauen ausreichend mit Magnesium versorgt sind. Aus diesem Grund kann Schwangeren – in Rücksprache mit Ihre:m Gynäkolog:in – die vorsorgliche Einnahme eines Magnesiumpräparats ans Herz gelegt werden.

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Magnesium während der Stillzeit: Ist Magnesium auch hier sinnvoll?

Selbst wenn man das „Bündel voll Glück“ schon in die Arme schließen darf, sollte man an der täglichen Magnesium-Supplementierung festhalten.

Wie viel Magnesium in der Stillzeit?

Laut DGE liegen die Schätzwerte für stillende Mamis bei 300 mg Magnesium täglich. An das Baby gehen hierbei durchschnittlich 3 mg Magnesium pro 100 ml Muttermilch, die es für Entwicklung und Wachstum dringend benötigt.

Fazit

Werdende Mamas besitzen die Superkraft neues Leben in sich heranwachsen zu lassen. Für ein ungetrübtes Kugelglück sollte der Powernährstoff Magnesium jedoch auf keinen Fall fehlen, denn er hilft nicht nur leidige Schwangerschaftsbeschwerden zu lindern, er kann auch das Risiko einer gefürchteten Präklampsie herabsetzen. Da Ernährungserhebungen wiederkehrend zeigen, dass es zu Magnesiumengpässen unter Schwangeren kommt, kann Frauen in anderen Umständen eine schwangerschaftsbegleitende Magnesium-Einnahme ans Herz gelegt werden.

Sie wollen noch mehr zum Thema Magnesium erfahren? Dann lesen Sie hier weiter:

Alles über Magnesium – Wirkung, Tagesbedarf und Anwendung

Häufig gestellte Fragen zu Magnesium in der Schwangerschaft und Stillzeit

Magnesium darf grundsätzlich die gesamte Schwangerschaft hinweg eingenommen werden. Um sich bezüglich der in Ihrem Fall perfekten Einnahmedauer näher beraten zu lassen, können Sie sicher gerne Ihre:n Gynäkolog:in oder Ihre Hebamme zu Rate ziehen.

Magnesium kann die gesamte Schwangerschaft über eingenommen werden. In höheren Dosierungen sollte es auf jeden Fall nur in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt und über den Tag verteilt eingenommen werden, damit eine besonders gute Aufnahme erzielt wird.

Die Empfehlungen für die tägliche Magnesiumaufnahme in der Schwangerschaft liegen zumeist zwischen 300 mg (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) und 400 mg (Fanni D et al. 2020) Magnesium täglich. Um eine für Sie sinnvolle Dosierung zu wählen, berät Sie Ihr:e Gynäkolog:in oder Hebamme sicher gerne.

Magnesium darf grundsätzlich die gesamte Schwangerschaft hinweg eingenommen werden. Um sich für Ihre „besonderen Umstände“ näher beraten zu lassen, können Sie sicher gerne von Ihre:m Gynäkolog:in oder Hebamme beraten lassen.

Ja. Magnesium darf auch während der Stillzeit eingenommen werden.

Nicht nur der mütterliche Körper braucht während der besonderen Phase der Schwangerschaft und Stillzeit ausreichend Magnesium. Auch das heranwachsende Kind benötigt den Mineralstoff für seine gesunde Entwicklung und sein Wachstum.

Magnesium kann jede Phase der Schwangerschaft – vom ersten bis zum letzten Trimester – sinnvoll begleiten.

Magnesium kann die ganze Schwangerschaft hinweg genommen werden. Der einstige Glauben, Magnesium könnte sich negativ auf die Geburtswehen auswirken und sollte daher die letzten Schwangerschaftswochen abgesetzt werden, gilt mittlerweile als überholt. Bei höheren Dosierungen kann dies nochmal mit Hebamme oder Gynäkolog:in abgeklärt werden.

Eine gute Magnesiumversorgung ist auch während der Stillzeit wichtig, denn Magnesium wird über die Muttermilch ans Baby weitergegeben, welches den Mineralstoff für seine gesunde Entwicklung und sein Wachstum benötigt.

Schwangere können ihren Körper durch eine ausgewogene magnesiumreiche Ernährung mit Magnesium versorgen. In manchen Fällen reicht die Ernährung jedoch nicht aus und Magnesiummangelsymptome wie Muskelkrämpfe, Schwindel, herabgesetzte Stressresistenz oder Verstopfung können auftreten.

In der Schwangerschaft sollte zu einem sinnvoll dosierten Magnesiumpräparat gegriffen werden, dass frei von unnotwendigen Zusatzstoffen ist.

In der Schwangerschaft sollte zu hochwertigen Magnesium-Präparaten gegriffen werden, die auf unnotwendige Zusatzstoffe verzichten. Ausgeklügelte Magnesium-Mischungen (z.B. BIOGENA Siebensalz® Magnesium) sorgen zudem durch ihre clevere Kombination aus unterschiedlich löslichen und magnesiumreichen Verbindungen dafür, dass stets eine gute Magnesiumversorgung erzielt wird – egal welche pH-Wert-Situation im Verdauungstrakt vorherrscht.

Magnesiummangel in der Schwangerschaft kann sich u.a. mit Muskelkrämpfen, Schwindel, Herzrasen, Reizbarkeit, eine geringe Stressresistenz oder mit Verstopfung äußern. Ob ein Magnesiummangel tatsächlich vorliegt, oder die Beschwerden anderen Ursprungs sind, kann jedoch nur ein spezieller Bluttest klären.

Literatur beim Verfasser.

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